The Accountant - Gavin O'Connor

von Rick Deckard  -  30. April 2017, 11:13  -  #Filme

The Accountant - Gavin O'Connor

Die Verwunderung ist groß. Ein Film, bei dem der Verleih keine Übersetzung verwendet hat, obwohl sie in diesem Fall einfach gewesen wäre: Der Buchhalter. Das soll einer verstehen, bei der Vielzahl an schlechten und unnötigen Übersetzungen. Warum ausgerechnet hier nicht?

Da ist er: Der Hochglanzthriller, der sich des Themas "boy meets girl" annimmt, dieses aber geschickt variiert. Das ist der einzige Grund, warum The Accountant am Ende mit einem blauen Auge davonkommt.

Affleck zum zweiten, nach Casey nun Ben.

Der Film unterhält, macht Spaß und bietet spannende Unterhaltung bis zum Ende. Hollywood ist bekannt dafür keine Hemmungen zu kennen. Autismus meets Action. Diese Verbindung einer Entwicklungsstörung mit klassischer Action ist das Zugpferd von The Accountant, dem zweiten großen Film von Gavin O'Connor nach Jane Got A Gun. Der Mann ist im Kommen.

Ben Affleck spielt darin den Buchhalter Christian Wolff (!), der in seiner Freizeit aufgrund seiner außergewöhnlichen Begabung als Steuerberater arbeitet und den Rest der Zeit damit verbringt seine Künste Kriminellen auf der ganzen Welt anzubieten und ab und an als Killer unterwegs zu sein. Allein diese Kombination aus deutschem Vornamen gepaart mit legalen und illegalen Aktivitäten verdient grosse Anerkennung! 

In Parallelhandlungen werden Episoden aus Wolffs Kindheit und Jugend gezeigt und in einer Nebenhandlung, wie der Leiter der Steuerfahndung des Finanzministeriums, gespielt von J.K. Simmons, versucht dem mysteriösen Buchhalter auf die Spur zu kommen. Diese drei Erzählebenen werden bis zur Auflösung am Ende geschickt miteinander verknüpft und sorgen für Dramatik und Spannung.

The Accountant ist ein äusserst merkwürdiger Film, er gehört zum Genre des Action-Thriller, aber man weiß auch bei diesem Film am Ende nicht so recht, wo man ihn einordnen soll. Die Handlung in sich ist geschlossen und macht oberflächlich Sinn, geht man aber in die Tiefe, begibt man sich in die Gefilde des Trash.

Apropos Trash: Der Film bietet einen der kürzesten und sensationellsten Trash-Momente aller Zeiten, den ich aus Spoiler-Gründe nicht verraten möchte.

Der sehr gut inszenierte Thriller wartet auf mit perfekten Action-Szenen und Nahkämpfen, einer wunderbaren Variation des "boy meets girl" Themas, hinterlässt am Ende aber dennoch ein komisches Gefühl, welches man sich nicht so recht erklären kann.

Unterwegs mit einem Trailer,

Rick Deckard

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