Unstoppable – Außer Kontrolle – Tony Scott

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  11. April 2011, 12:29  -  #Filme

 

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Das schmerzhafte an diesem Film ist die Tatsache, dass sich das amerikanische Mainstreamkino damit langsam aber sicher auf das Niveau von Eventfilmen á la Sat1 und RTL bewegt. Wenn wir es hier mit einem unbekannten und untalentierten Regisseur zu tun hätten, würde ich ja nichts sagen, aber wir sprechen hier von Tony Scott, der gute  Genrestreifen wie Man of Fire, True Romance oder Der Staatsfeind Nr. 1 gemacht hat. Brilliante Kinounterhaltung ohne tiefgehender Bedeutung, aber immer mit dem Blick auf das unterhaltungswillige Publikum mit der Idee einen guten Film zu erstellen.

 

Klar, einerseits ist „Unstoppable“ auch ein solider Actionfilm mit guten schnellen Cuts (allerdings erniedrigender Schnittlogik) und einer klaren, strukturierten Erzählweise, die nur eines will, den Zuschauer nicht nachdenken lassen.

 

Die Frage die allerdings dabei offen bleibt, ist warum uns Tony Scott für dumm erklärt. Denn angeblich handelt es sich hier um „wahres Ereignis“. Sieht man aber die dumpf agierenden Schauspieler, die unfassbar trashigen Dialoge und die sensationellen entstellten physikalischen Gesetzte der Schwerkraft, so ist das weniger zu lachen, sondern seltsam entrückend, da es sich um heißgeliebte Kost meinerseits handelt.

 

Ich liebe diese Art von Kino. Schon immer, aber offensichtlich stirbt mit diesem Film ein ganzes Genre. Der Film ist zwar schnell und teilweise mitreißend, verätzt aber auch die letzten denkenden Zuschauer und verbannt das Popcornkino vorläufig in die dunkeln Keller der örtlichen Videotheken. Endgültig! Und der Schlussdialog lässt mich an TV-Serienunterhaltung der achtziger Jahre erinnern, als Kino noch brillant war und Fernsehen schlecht. Nun ist es umgekehrt! „Over and Out“

 

Alan Lomax

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