I wanna live fast, love hard, die young and leave a beautiful memory

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  13. April 2011, 11:01  -  #Populäre Musik

Was-der-Popkultur-nach-dem-Jahr-2010-fehlen-wird_ArtikelQue.jpg

Ich weiß nicht genau, ob es ein Zufall ist, dass viele deutsche Autoren der Popkultur viel zu früh sterben.

 

Martin Büsser (Intro und freier Autor) starb 2010 mit 42 Jahren, Rocco Klein (Viva, Oasis Fan und Vaterfigur der deutschen Indipendentmusik) starb bereits 2004 mit 35 Jahren und nun Marc Fischer (Tempo, Schriftsteller und Reisender).

 

Alle drei hatten eins gemeinsam: Ihre Ausbildung und popjournalistische Sozialisierung erhielten sie durch das Schreiben für Fanzines. Einem leider fast ausgestorbenen Medium, da das Internet und blogs einfach günstiger in der Herstellung sind und eine größere Leserschaft erreichen.

 

Allen drei Autoren war aber noch etwas gemeinsam und zwar der Versuch zu erklären, was es bedeutet eine Leidenschaft zu haben und diese zu verteidigen, auch wenn man dabei einsam wird.

 

Ende des Monats erscheint Marc Fischers letztes Buch Hobalala – Auf der Suche nach Joan Gilberto. Gilberto ist einer der bekanntesten südamerikanischen Musiker. Fischer begibt sich auf die Suche in Rio de Janeiro und nächtigt dabei tagelang vor der Tür des Sängers, den seit Jahren keiner mehr gesehen hat. Dieses warten beschreibt er in seinem Buch und sucht wohl auch dabei den Sinn des Suchens und des Wartens und des Verteidigens.

 

Leidenschaft, Enthusiasmus und Diskussion sind die 3 Stützpfeiler, auf denen dieser Blog hier ruht und auch sicherlich im Geiste, dieser guten Schriftsteller, sehr guten Musikkenner und liebenswerten Menschen steht.

 

Wir/Ich meckern auf diesem blog hier gerne mal über die deutsche Medienlandschaft und den Popjournalismus, insbesondere in Form von Musikzeitschriften. Natürlich muss man bei Intro, MusikExpress, RollingStone, Spex … immer vermuten, dass das Böse, dass vermeindliche Kommerzielle hinter jeder Ecke lauert, aber man muss auch verstehen, dass da Menschen arbeiten, die einer Leidenschaft nachgehen, die leider mehr und mehr in Vergessenheit gerät. Nicht zu letzt auch, weil das Medium und die Plattform des Popjournalismus immer mehr ausstirbt und somit auch keine Generation mehr nachwächst, die Musik als Lebenseinstellung verstehen und nicht als bloße Abspieldateien.

 

Bleibt offen warum diese Leute alle so früh sterben? Sind doch nur drei, mag jetzt so manch einer denke. Ich aber denke auch an Olaf Dante Marx (1957 – 1993).

 

Alan Lomax

 

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,453284,00.html

 

http://bettinaroehl.blogs.com/mainstream/2006/11/das_erste_tempo_1.html

 

http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article13085717/Von-der-einzig-wahren-Sehnsucht.html

Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren: