True Blood – Staffel 5

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  10. Juli 2013, 15:14  -  #Fernsehen

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Tatsächlich! Diese ungewöhliche HBO-Serie hat durchgehalten. Und das obwohl sie sich so schlecht verkauften lässt und bereits vor der vierten Staffel erahnen ließ, dass die dramaturgische Finesse langsam ausgelutscht ist.

 

Von der Stärke der Serie habe ich bereits in epischer Breite berichtet. Bisher ist wohl kein Fan dieser Serie enttäuscht worden. „Irrsinn“, „Trash“, „Wahnsinn“, „Brutale Gewalt“, „Durchgeknallter Porno“, „Verstörte Charaktere“, „Popkultureller Clash“ und „Übertriebe Storyline“, alles war bereits da und an nichts wurde gespart.

 

Die sechste Staffel ist bereits beauftragt. Etwas verstörend ist, dass der Oscar-Prämierte Erfinder und Hauptdrehbuchschreiber Alan Ball das Team verlassen hat. Verstörend insbesondere weil man bereits in den ersten Episoden der fünften Staffel merkt, wie sehr er seine Charaktere liebt. Die er zugegebener Weise nicht selbst erfunden hat, die Originalbücher stammen von der Autorin Charlaine Harris, aber definitiv erst interessant gemacht hat.

 

Und ebenso fängt die fünfte Staffel auch an. Rasant, „verschwitzt und gleichzeitig von semiomtischer Coolness (FAZ). Die vielen Handlungsstränge sind (noch) nachvollziehbar, erzählerische Dichte bleibt, für Unterhaltung ist gesorgt. Und zwar auf hohem Niveau mit spezieller Neigung.

 

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Natürlich gehört die Serie nicht in die Reihe der Serien-Meilensteine der letzten Jahre. Aber es ist gelinde gesagt dumm, wenn man sich für dieses Genre interessiert und auf B-Movie orientierte Unterhaltung steht, diese Serie als minderwertig abzutun. Sie berechtigt Seriennerds zur Freude und Menschen die keine Ahnung von diesen Genre haben zum Stillschweigen.

 

Mir fällt dazu der Programmchef des ZDF, Norbert Himmler ein, der in der letzten Woche in der FAZ gesagt hat „Wir machen Breaking Bad auf deutsch“ und damit wohl den blödesten Satz des Jahres 2013 selbst formulierte. Man kann Serien wie „Breaking Bad“ oder insbesondere „True Blood“ nicht auf Deutsch machen. Ein Programm der so einen durchwachsenen Schwachsinn erzählt, sollte sich kulturell gesehen mal Gedanken machen. Serien wie diese sind in der amerikanischen nicht nur verpflichtet, sondern metallisch verwurzelt. Nur über die Schule des Sehens von Filmen und Serien und TV und nur über das Lesen amerikanischer Literatur, dem Hören US-Amerikanischer Musik und dem Verstehen der amerikanischen Soziologie ist auch eine Serie wie „True Blood“ oder „Breaking Bad“ zu verstehen.

Übrigens eine völlig unakademische Sache! Wobei wir auch beim Hauptproblem der Umsetzung sind, die Herr Himmler fordert: Drehbuchautoren für Serien, müssen Subgenres und Popkultur verstehen und nicht „Kreatives Schreiben“ studiert haben. Die Amerikaner haben das längst begriffen, wenn man sich einmal die Autoren und deren Lebensläufe ansieht.

 

True Blood ist eine absolut zu empfehlende Serie, für Menschen die es etwas wilder mögen, einen Hang zum Slasher und Grindhouse-Kino haben oder sich einfach nur Sinn frei unterhalten lassen möchten.

 

Jason: There's werewolves?

Sookie: Yes.

Jason: Shit. Bigfoot, is he real too?

Sookie: I dunno, I guess it's possible.

Jason: Santa?

Sookie: Jason, focus.

 

Alan Lomax

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