Marley – Ein Film von Kevin Mac Donald

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  28. November 2012, 13:31  -  #Filme

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Gestern und Montag war ich auf einem Kongress. Während eines Vortrags zum Thema Jugendkultur wurden verschiedene Musikvideos gezeigt, denen verschiedenen Lebenswelten zugeordnet wurden. Auch einen kurzen Auftritt von Bob Marley konnte man sehen. Marley sang seinen Klassiker „Get up, Stand up“. Sein exzentrischer Tanz und das wedeln seiner Dreadlocks veranlasste das Auditorium zum Lachen.

Hat man nun zufällig die 144-minutige dokumentarische Hommage an Bob Marley gesehen und ist auch ansonsten großer Fan dieses außergewöhnliches Mannes, nimmt man diese Reaktion ehr verstört wahr.

Es ist wie immer bei großen Künstlern: Ohne Hintergrundwissen erschließt sich viele Dinge nicht. Das umfassende Bild, welches der nun vorliegende Dokumentarfilm abliefert erklärt aber alles über das Phänomen Marley!

Kevin Mac Donald geht dabei traditionell chronologisch vor. So ist die erste wesentliche Information des Filmes, dass Bob Marley einen weißen, absenten Vater hatte und als „Mischling“ und Außenseiter aufgewachsen ist.  

Die Recherche und Vorbereitungsarbeit, die Umsetzung, Fülle von Details, über Zeitgeschichte, Religion der Rastafari, die Politik Jamaikas und dem Subkontext Popmusik ist grandios und eine Verneigung vor einer der größten Ikone des 20. Jahrhunderts.

Ein zutiefst bewegender, informeller und historischer Film, der mit Unterstützung der Familie und seiner Witwe Rita Marley, seinem Sohn Ziggy Marley und seiner Tochter Cedella entstanden ist und mit noch nie veröffentlichtem Material aus dem Privatarchiv der Familie angereichert ist.

Absolut empfehlenswert!

Aus Nine Miles

Alan Lomax

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