'Live And Let Die' - George Martin

von Rick Deckard  -  25. November 2012, 13:27  -  #Orchestrale Musik

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1973 trat der Londoner Roger Moore (nicht: Rodscha Mua!) in die Fußstapfen seines übermächtigen Vorgängers Sean Connery. Mit dem Wechsel des Hauptdarstellers ging auch ein Wechsel des Komponisten einher. John Barry hatte zunächst ausgedient, George Martin war an der Reihe. Der heutige 86-jährige ist einer der erfolgreichsten Musikproduzenten aller Zeiten und maßgeblich beteiligt am Erfolg der Beatles. Nicht von ungefähr kam es, dass Paul McCartney und seine damalige Band 'The Wings' den Titel zu dem Bond Film beisteuerten, prompt wurde er für einen Oscar nominiert.

Der Song kommt mit einem wuchtigen Arrangement daher, schnell und treibend mit einer Mixtur aus PoP, Kammer-PoP und sinfonischen Elementen, auch heute noch zeitlos gut: http://youtu.be/PcjD-9FLLHA.

Die Filmmusik ist PoP-Scoring vom feinsten. Martin baut das populäre Monty Norman Thema in seine Kompostion ein und erweitert dieses um Elemente wie Groove und Funk unterstützt von einem Sinfonieorchester. Dadurch erschafft er einen sehr hörenswerten und unterhaltsamen Sound. Bestes Beispiel ist hierfür der Track 'Bond Meets Solitaire' oder auch 'Whisper Who Dares' mit Wah-Wah Gitarren und den klassischen Bläsersätzen, hier leicht variiert.

Kult-Charakter hat 'Baron Samedi's Dance Of Death' mit rhythmischen Percussions. Grossartig auch das folgende 'San Monique': Exzellentes Arrangement, in hohem Maße tanzbar und mit einem Hauch Trash in der Luft. Cocktails, Sonne und Strand sind nicht weit. Gegner einer solchen Musik würden sagen: James Last für Senioren. Ich sage: perfekte Untermalung sich bewegender Bilder.

'Fillet of Soul-No/ Live And Let Die/ Fillet Of Soul' ist definitiv Ergebnis des musikalischen Zeitgeistes: E-Gitarre und Groove & Funk zu Beginn, gefolgt von einer soulig-bluesigen Version des Titelsongs.

Je mehr man sich in diese Musik hinein hört, desto mehr Spass macht sie. Martin kreiert eine sehr ungezwungene Atmosphäre mit Referenzen an den klassischen Bond-Stil, arbeitet aber immer wieder mit den für die damalige Zeit populären musikalischen Strömungen.

Herrlich: 'Bond Drops In' oder 'Trespassers Will Be Eaten'.

Die Filmmusik von George Martin zu dem Guy Hamilton Bond-Film 'Leben und Sterben lassen' ist eine kleine Perle. Bei EMI ist vor Jahren auch eine Extended Version mit erweiterten Titeln erschienen. Ein Score mit bester Kurzweil und einem hohen Maß an Unterhaltungswert auch abseits der Bilder. Eine erfrischende Abwechslung zu den bekannten Mustern eines John Barry oder in jüngster Zeit auch David Arnold.

Sehr schönes Artwork für die LP, nebenbei bemerkt.

Aus San Monique,

Rick Deckard

http://youtu.be/YlbaxJ4iAn4 (Trailer auf YouTube)

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