Killer Elite – Gary McKendry

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  25. Juli 2012, 17:07  -  #Filme

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Oberschullehrer, Bioladenbesucher, moderne Cineasten und Kulturwissenschaftler werden bei diesem Filmtitel die Nase rümpfen, kurz aufstoßen und den Streifen ignorieren. Menschen die das Kino lieben und auch ein wenig auf der Jagd nach der guten alten Zeit des Kinos sind werden bei folgenden Namen und Attributen mit der Zunge schnalzen: Actionthriller, Robert De Niro, Clive Owen, Jason Statham, 1970er und 1980er Jahre.

Owen und Statham gehören wahrscheinlich und hoffentlich nicht zur letzten Generation der Actionhelden. Beide sind extrem körperlich präsent, sehen raubeinig genug aus, haben aber auch Charme. Zusammengefasst all‘ das was die McQueen/Bronson, Eastwood/Stalone, Schwarzenegger/Willis Generation vor ihnen auch schon auszeichnete. Echte Männer die keinem Faustkampf und keiner Schießerei aus dem Weg gehen. Archetypen des Kinos die heutzutage leider fast vergessen sind und bei der breiten Masse der Kinogänger keine Chance mehr haben, es sei denn sie treten in Marveluniversen oder 3D-Blockbustern auf.

Wer all‘ dies super findet wird mit dem Retro-Agenten-Thriller seine wahre Freude haben und den Streifen bestimmt umarmen vor Freude.

Die Geschichte hört sich absurd an und zähmt den ansonsten spannenden und mit klassischen Actionsequenzen gefütterten Film dann auch für einige Minuten. Das Buch „The Feather Men“ von Ranulph Fiennes ist die Romanvorlage des Filmes der an beste Don Siegel Filme bzw. John le Carré Romane erinnert.

Jason Statham spielt Special Agent Danny der eine Killer Elite ausschalten soll. Grund für die unfreiwillige Reaktivierung ist die Entführung von seinem Freund und Ausbilder Hunter, gespielt von Robert De Niro. Ein saudi-arabischer Scheich fordert die Ermordung derjenigen Killer, die vor Jahren für das Ableben seiner Söhne verantwortlich sind. Leider waren diese drei Mörder Soldaten einer Spezialeinheit und werden von Ex-SAS Spike (Clive Owen) beschützt, der im Auftrag der Geheimorganisation „The Feather Men“ Danny Pläne durchkreuzen soll. Eine Jagd um den halben Globus beginnt...

Das Zeitkolorit sind die frühen 1980er Jahre. In der filmischen Umsetzung immer eine schwierige Zeit, da immer eine gewisse Tristesse mit schwingt. Hier aber funktioniert das Retrofeeling hervorragend. Telefonie mit Kabel, alte Fords und Bob De Niros Umgang mit einer mechanischen MG bringen viele Lacher hervor und machen einfach nur Spaß.

Vielleicht ist Killer Elite einer dieser Filme auf den wir gewartet haben. Beeindruckend zumindest ist, dass er funktioniert in Bezug auf die psychologische Differenzierung der Hauptakteure, er technische präzise ist und viele unterhaltsame Momente für Liebhaber des Actiongenres hat.

Aus dem Oman, London, Paris und Australien

Alan Lomax  

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