Die Rückkehr des Western – Serienrausch

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  9. Februar 2011, 15:36  -  #Fernsehen

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Irgendwie war die Entwicklung vorhersehbar! Zum Glück! Die meisterliche Serie "Deadwood" zeigte uns bereits das inhaltliche Potenzial auf. In unseren Träumen tauchen lange epische Westernserien täglich auf.

 

Im Zuge des unfassbaren kommerziellen Erfolgs von „True Grit“, trauen sich die amerikanischen Studios nun endlich an die richtigen Stoffe.

 

Was heißt schon richtige Stoffe? Ich fasse es mit meinem geschichtlichen Halbwissen, einmal als Luck Luke Wissen über den Wilden Westen zusammen. Die großen alten Herren des europäischen Comics Morris und Goscinny haben in der zweit besten aller Comicreihen auf historische Begebenheiten des 19. Jahrhunderts in Amerikas Westen gesetzt.

 

In dem Album „Eisenbahn durch die Prärie“ geht es um die Fertigstellung der Eisenbahnstrecke. Ein zentrales Westernthema, nicht zuletzt weil die konkurrierenden Unternehmen „Central Pacific“ und „Union Pacific“ alle Menschen(un-)mögliche und unwürdige Kraft einsetzten, um ihren Plan zu beenden. Unser zweitliebster Fernsehsender AMC produziert derzeit „Hell On Wheels“.

http://screenrant.com/amc-hell-on-wheels-mcrid-92535/

 

1.jpgNBC verhält sich mit „The Crosing“ etwas bedeckter. Es gibt zwar wilde Spekulationen, aber keine richtigen konkreten Hinweise. Außer das die „ein Fremder kommt in die Kleinstadt Geschichte“ fortgeschrieben werden soll. Klassisches Material also für die Kreativen Josh Brand und Peter Horton. Amerikanischen Fanpages vermuten einen ähnliche brutale Finsternis wie sie bei Deadwood zu sehen war. Wer mehr wissen will sollte auch unter „Reconstruction“ suchen…

http://www.deadline.com/2011/02/nbc-picks-up-period-western-drama-pilot-gives-formal-green-light-to-prime-suspect/

 

Videothekengehern dürfte der dürftige Streifen „Wild Wild West“ von Barry Sonnenfeld bekannt sein. Will Smith spielte James West und Kevin Kline Artemus Gordon. Die Mischung aus Agenten- und Western Serie war auch nicht neu, sondern basierte auf der sechziger Jahre Serie „Verrückter Wilder Westen“, die damals immerhin 104 Folgen umfasste.2.jpg

 

Überhaupt könnte man das ganze als Revial bezeichnen. Zumindest wenn man Autor einer großen Überregionalen Tageszeitung wäre. Die Nähe zu „Rauchende Colts“, "Daniel Boone“ und „Big Valley“ ist natürlich gegeben. Wer aber Serien der Neuzeit liebt, weiß, dass dieses Genre weitergetragen wird.

http://www.tvrage.com/shows/id-6294

 

Die Produktion „Longmire“ kommt dann auch schon fast wieder mit einem ehr abgegriffen Ansatz um die Ecke: „Mysteryelemente“. Allerdings gepaart mit dem klassischen Ansatz „eines Sheriffs in einer Kleinstadt…“

http://newspaperrock.bluecorncomics.com/2010/12/longmire-mysteries-to-become-tv-series.html

 

Ewige Meckerei, blöde! Alan, was willst Du denn für eine Serie, höre ich die ewigen Zweifler rufen! Kann ich gerne zusammenfassen: Deadwood ging in die richtige Dimension. Western müssen der Zeit entsprechend sein. Drama steht vor Komödie und Wahrhaftigkeit ist wichtig. Gerne auch finster und brutal, moralisch fragwürdig, aber erklärend. Klassische Themen wie Rache, Gier und Größenwahn dürfen inhaltlich mit interessanten charakterlichen Entwicklungen der Protagonisten in Einklang gehen. Im Prinzip klassisches Material, was auf einer erzählerischen Ebene neue Dimensionen erreicht.

 

Bei der „wichtigsten Kunstform des neuen Jahrtausends“ geht der amerikanische Markt neue, schnellere Schritte. Das Westerngenre scheint die nächste Generation auszumachen. Die klassischen Dramen wie „Breaking Bad“, „Sopranos“, „Mad Men“ werden Klassiker.

 

Was passiert in der übernächsten Generation? Ein weiser Kollege und Serienfan sagte vor ein paar Tagen zu mir, es kann eigentlich nur in einer großartigen Science Fiction Serie enden.

 

Übrigens mit der Internetseite www.backstage.com gibt es den besten Informanten, was die aktuellsten Produktionen angeht. Die Seite ist für Schauspieler gemacht, die Kontaktdaten für Castings benötigen, um zu verifizieren wo sie sich bewerben können. Aktueller geht es also kaum…

 

Alan Lomax

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