Umwerfend, kein Zweifel

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  31. Juli 2009, 20:27  -  #Filme



Immer schon habe ich Kammerspiele geliebt. Insbesondere visuell genial umgesetzte Theaterstücke haben es mir angetan. Ein Grund warum ich mich nach MF noch einmal kurz aus meinem wohlverdienten Urlaub melde.

Gestern habe ich mit Mrs. Lomax "Glaubensfrage - Doubt" gesehen. Das Drehbuch basiert auf John Patrick Shanleys preisgekrönten Bühnenstück "Doubt -A Parable" und spielt weitesgehend in einer katholischen Schule. Es gibt einige Außenaufnahme die im New Yorker Stadtteil Bronx spielen. Die Kameraaufnahmen, die Bilder und "Schönheit der Chance" sind mit das wundervollste was ich seit Jahren gesehen habe.

Näher auf den Inhalt des Filmes und den wahren Gedanken einzugehen, wäre nicht nur gemein (Spoiler), sondern auch nachhaltig albern, da sich die ersten Fragen immer auf das "hat er es getan reduzieren". Darum geht es hier aber nicht nur. Der Film ist tiefgründiger und stellt viele Fragen. Insbesondere die Kommunikation, das Wort im speziellen, steht aus meiner Sicht im Vordergrund. Eine Disziplin die wir immer weniger beherrschen und die hier endlich mal wieder eine tragende Rolle spielt.

Der Film ist ein reiner Esemblefilm. Die Sequenz in der Pater Brendan Flynn mit den Anschuldigungen von Schwester Aloysius und Schwester James konfrontiert wird ist atemberaubend. Philip Seymour Hoffman spielt hier in einer Liga mit Brando, Clift, Burton, Olivier, Laughton und Welles. Meryl Streep lässt einem den Atem gefrieren. Eine spätere Sequenz mit Meryl Streep und der unglaublichen Viola Davis ist mit das Beste was ich jemals im Kino gesehen habe. Ein Musterbeispiel für einen extrem tragischen und ereignisreichen Dialog. Umwerfend.

Ich fange an den Glauben an das Kino zurückzugewinnen. Erst der wundervolle Woody Allen Film, dann das Meisterwerk (!!!) Grand Torino und jetzt das.

Das wollte/musste ich aus meinem Urlaub kurz posten, schliesslich warte ich auf diesen Moment lange genug..... 
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