Spiel des Lebens – He Got Game – Spike Lee

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  16. Februar 2013, 16:25  -  #Filme

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Dieser Film ist nach „Malcolm X“ (1992) Spike Lees zweiter Mainstreamfilm. Aber es ist kein geeigneter Spike Lee Film, um in das Filmwerk des New Yorker Regisseurs einzusteigen. Zu dezidiert ist der Leesche Humanismus. Für Einsteiger vielleicht zu „schwarz“. Das, dass keine „rassistische“ Aussage ist, werden Sie verstehen, wenn Sie meinen Eintrag über „Do The Right Thing“ lesen. Darüber hinaus ist die Spike Lee eigene Stilistik, vielleicht etwas zu dominant! Unwissende Augen könnten irritiert werden. Vielleicht ein Grund, warum der Film an den Kinokassen scheiterte, vielleicht aber auch, weil „He Got Game“ trotz Mehrkampf auf allen emotionalen Linien, primär ein Basketballfilm bleibt.

Im Zentrum der Geschichte steht ein ehrgeiziger Vater (wieder mal furios Denzel Washington) und sein Sohn Jesus (Ray Allen), der eine der großen Basketballhoffnungen des Landes ist. Vater Jake sitzt im Gefängnis wird allerdings von hochoffizieller Stelle in Hafturlaub geschickt, damit er seinen Sohn überzeugt, bei der Basketballmannschaft seines Bundesstaates zu unterzeichnen. Als Belohnung winkt die Freiheit. Die Haupthandlung der Geschichte ist dann der Vater-/Sohnkonflikt. Zu einfach wäre es Spike Lee nur diese Spur zu Verfolgen und so baut er um den Basketball, um die klassische Vater-/Sohngeschichte, einen rein afro-amerikanischen Film um Bedürfnis und Vergebung, zu einem völkerübergreifenden unpolitischen Film aus.

 Dabei bleibt der Film, neben seinen berührenden Szenen, unterhaltsam. Insbesondere die Führung der ca. 100 Nebenfiguren und der Blick auf die Subkulturen Highschool, Sportagententum und Coney Island sind es wert die 120 Minuten Zeit aufzubringen um den Film zu schauen.

Spike Lees große Leidenschaft neben dem Filmemachen ist der Basketball. Er ist Fan der New York Knicks und verpasst –lt. eigener Recherche- kein Heimspiel seit über 20 Jahren.

Und so sind es auch die vielen Basketballsequenzen die diesen Film einen einzigartigen Stempel verleihen. Die Cuts, Kamerafahren und liebevollen Stopmotions sind eine Huldigung an den schnellen, cleveren und spannenden Sport. Natürlich gibt es auch zu dieser beliebtesten Hallenballsportart keine weiteren nennenswerten Filme. Wenn man den lustigen „Spacejam“ und einen ehr vergessenen Film (The Fish That Saved Pittsburgh) beiseite lässt.

He Got Game ist nicht verpflichtend. Gehört aber zu den vergessenen amerikanischen Filmen der Neuzeit!

Kareem Lomax 

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