House Of Cards - Staffel 1- Das Ende

von Rick Deckard  -  19. Januar 2014, 13:04  -  #Fernsehen

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Natürlich werde ich Ihnen das Ende nicht verraten (spielt nebebei keine Rolle) und ja: Die Macher haben das hohe Niveau halten können, in jeder Minute, in jeder Folge.

Was sind wir Zuschauer doch eitel! Kaum, dass man uns Ernst nimmt, uns Geheimnisse anvertraut und uns eine gewisse Wertschätzung entgegenbringt, kaum ist das getan, lösen sich unsere Prinzipien in Luft auf, wird die Moral zum schnell einstürzenden Kartenhaus.

Der Clou dieser Serie ist nicht das messerscharfe sezieren des menschlichen Charakters, seine Gier nach Macht und Geltung, sondern die Manipulierbarkeit des (zuschauenden) Menschen. Frappierend, wie leicht wir dem Ansinnen des Kongressabgeordneten Francis J. Underwood folgen. Warum tun wir das? Weil wir vermutlich selbst gerne so wären: Ausgestattet mit scharfem Verstand, Ziel gerichtet, stark, skrupellos, hungrig nach Macht.

Nein? Nun winken Sie nicht gleich ab! Seien Sie doch ehrlich und lassen ihr tägliches Berufsleben einmal Revue passieren, so ganz alleine und insgeheim ... . Sehen Sie! 

House Of Cards ist eine ausgezeichnete, qualitativ hochwertige Fernsehserie. Das Konzept, welches die Macher sich ausgedacht haben, dürfte aufgehen. Allein die Regisseure der ersten Staffel sind bemerkenswert, u.a.: David Fincher, James Foley, Joel Schumacher und Carl Franklin. Beachtlich und das zeigt sich in den einzelnen Folgen: Durchweg hervorragende schauspielerische Leistungen, fesselnde Dramaturgie.

Kevin Spacey ist als intriganter und Macht besessener Politiker schlicht brillant. Es macht unglaublich viel Spaß, diesem Schauspieler als solchen agieren aber auch bei seiner Arbeit zuzusehen. Er spielt virtuos und die Ruhe und Gelassenheit mit der er das tut, sind Furcht einflössend. Der Charakter seiner Frau Claire Underwood, mit einer faszinierenden Eiseskälte von Robin Wright verkörpert, steht in dem Hunger nach Macht und Erfolg ihrem Mann in nichts nach.

Wenn Sie meinen, dass eine solche Charakterzeichnung übertrieben ist: Ich kenne Menschen dieser Art zuhauf und Sie auch. Sehen Sie nur genauer hin.

Willkommen im Haifischbecken.

Rick Deckard


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