We can sing a song and sail along the silver sky – Pixar’s neuer Film Up

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  29. September 2009, 14:17  -  #Filme



Die Kraft des Filmes liegt in seiner Realität. Er ist wirklich! Man kann hineingehen und mit diesen Charakteren leben. 
 Man muss den Disneystudios schon den Mut aussprechen, dass es sich auf einmal und so viele Jahre nach "Bambi" wieder mit dem Thema Tod auseinandersetzt. Sich zusätzlich den Themen Alter, Trauer und Lebenskrisen stellt.

Ich kann mir vorstellen, dass es seitens Disney Warnung gab, dass „Oben“ viel zu düster für einen Film sein könnte. Pete Doctor, der Regisseur des neuen Pixar Films, sagt aber in einem Interview, dass es eben nicht das Studio Disney selbst war, sondern die Finanzinvestoren von außerhalb, die diese Vorbehalte hatten. Seit einiger Zeit wissen wir, dass diese Leute sich oftmals täuschen und nicht richtig liegen.

 

Überhaupt scheint es so, dass das neue Pixarabenteuer mit allen Regeln bricht. Ein alter Mann, der mit seinem Haus davon fliegt, ist schließlich ein bizarres Konzept. Die Handlung gibt diesem Streifen nur den Rahmen für einen philosophischen, poetischen und lebensbejahenden Film.

 

In den ersten 20 Minuten den Filmes lernen wir zwei Kinder kennen aus denen bald ein Ehepaar wird, das von fremden Ländern träumt, sich ein Haus baut, gemeinsam alt wird. Wir sehen, wie Ellie, die Frau stirbt. Das alles wird uns gezeigt ohne einen einzigen Dialog. Gleichzeitig hat man den Eindruck, dass einem hier Kino in seiner reinsten, klassischsten und nostalgischsten Form gezeigt wird.

 

Phrasen wie ein „Film für die ganze Familie“, „Popcorn-Kino“, „Fanta und Nacho Cinema“ verwischen. Denn alle anwesenden Kinobesucher an diesem Sonntagnachmittag sind bewegt. Unabhängig ob sie nun Konsum-Materialisten oder postmaterialistischer Herkunft sind, egal ob 5 Jahre oder 80 Jahre. Das Kino findet mit „UP“ wieder zu seinen Wurzeln zurück. Cinema Paradiso!

 

Natürlich muss man zugeben, dass sich der Mittelteil etwas verliert und langweilig wird. Die sprechenden Hunde und Paradiesvögel nerven. Auch die Freude über viele Zitate geht verloren. "Fitzcarraldo" steht im zentralen Mittelpunkt der Vergleiche. Auch die Freude darüber Spencer Tracy wiederzusehen verflacht. Die Hauptfigur Carl Fredricksen hat nicht nur Tracys Charme, sondern auch seine verkautzte Würde. Das Storytelling fokussiert sich aber auch hier nicht auf die Abenteurreise sondern auf das Leitmotiv „unterfüllte Träume“.

 

«Wir alle haben unerfüllte Träume, doch darüber sollten wir nicht unser eigenes Leben vergessen und die kleinen, wertvollen Dinge in unserem Alltag aus den Augen verlieren», meint der Regisseur und bringt es auf den Punkt.

 

Pixar ist technisch bei der absoluten Perfektion angekommen. Die CGI-Technik in 3D ist atemberaubend tief, eindringlich, farbenreich und unglaublich klar. Nun wird versucht erzählerisch genau den Nerv des Kinopublikums zu treffen. Und das gelingt.

 

Es gibt keinen Film der mit seiner Liebenswürdigkeit besser in diese schwierige Zeit passt. Dieser Film ist „herzzereißend“.

 

 

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