The Midnight Sky – George Clooney

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  8. März 2021, 10:53  -  #Fernsehen, #Filme, #Kommunikation

Screenshot netflix youtube

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Verstehen Sie mich nicht falsch. George Clooney ist für mich persönlich einer der liebsten Schauspieler der letzten 30 Jahre. Ich mochte ihn schon als Doug Ross in der Serie Emergency Room. Danach folgten so viele Filme als Schauspieler, Produzent und Regisseur, dass es mir nun schwerfällt, alle in kurzer Form zusammenzufassen.

Auch als privat Person, habe ich sein Leben immer aufmerksam verfolgt. Sein Engagement für Filme und sein Urteilungsvermögen, seine Sicht und sogar seine Ehe mit der Menschenrechtsanwältin Amal Alamuddin, sowie seine Entscheidung, dass er am Comer See wohnt, habe ich immer wohlwollend verfolgt. Da es für mich Ansatzpunkte sind, dass er ein ziemlich aufgeräumter Typ ist, der aber auch einen gewissen Stil hat. Und ich glaube ihm, dass er das Kino liebt, weil er im Grunde genommen ein Renaissance Mensch ist.

Nun ist vor einigen Wochen sein neuer Film THE MIDNIGHT SKY bei NETFLIX erschienen. Der 65-jährige hat gepoltert, denn Clooney hat den Film für die große Leinwand auf Super 65 gedreht und kommentierte die Entscheidung des Studios, mit den Worten „Geldverschwendung“.

Das ist gut zusammengefasst. THE MIDNIGHT SKY ist reine Geldverschwendung. Der Film fällt in allen Kategorien durch. Und leider, hätte auch die Größe der Leinwand das Problem nicht gelöst.

Der Film spielt im Jahr 2049. Ein Großteil der Erdoberfläche ist nicht mehr bewohnbar. Augustine Lofthouse (Clooney) ist einer der letzten Überlebenden, da er sich entschieden hat, die letzten Tage in dem Arktis-Oberservatorium zu verbringen, bis die tödliche Strahlung auch dort angekommen ist. Gleichzeitig macht sich das Raumschiff Aether, von dem möglicherweise bewohnbaren Mond des Jupiters, auf dem Weg zurück zur Erde, ohne zu wissen, dass das Leben dort nicht mehr möglich ist. Um die Fäden zusammen zu spinnen, entdeckt der Einsame Arktis Forscher ein kleines Mädchen in der Station. Es entsteht eine gewisse Dringlichkeit und entsprechende Wendungen…

Es ist die Mischung die den Film extrem unruhig macht. Ich kenne leider nicht die Roman Vorlage von Lily Brooks-Dalton, in der womöglich alle Handlungsstränge einen Sinn machen. Im Film ist das leider nicht der Fall.

Und leider sind Weltraumfilme auch immer ein Spiegel der Zeit in der sie gedreht worden. So waren die End 1960ziger - 1970ziger Jahr ein dankbares Jahrzehnt mit all‘ den tollen Gesellschaftlichen Umbrüchen (Dark Star), radikalen kulturellen, politischen und technischen Revolutionen (Odyssee im Weltraum – 2001) und dem kalten Krieg (Moonraker). Derzeit ist das thematische Muss in Weltraumfilmen, das Thema Familie. Siehe auch The Martian, Oblivion oder die wirklich großartige apple tv+ Serie For All Mankind.

In THE MIDNIGHT SKY gibt es zwar einige rührende Momente zwischen Clooney und seinem neun-jährigen Co-Star Caoilinn Spingal, aber dennoch bleibt die Beziehung zwischen beiden sehr wenig nachvollziehbar und wenig entwickelt. Ich habe einen Tag vorher den neuen Film mit Gerard Butler GREENLAND gesehen (ich werde noch auf diesen Seiten berichten) und ganz ehrlich, das ist ein intensiver Film über das Überleben in der Apokalypse und mir persönlich wäre Butler mit seiner Intensität lieber als rettender Vater, als Augustine menschliches Gesicht.

Lange Rede kurzer Sinn. Ich liebe Clooney, aber hier ist er leider vollends gescheitert und da darf er nicht dem Medium die Schuld geben. Denn Clooney ist es einfach nicht gelungen die Handlungsstränge die den Plot des Filmes zusammenzufügen sollten, zusammenzubringen, ihm fehlt dafür das Attribut „raffinierter Filmemacher“.

Ich habe mich erst sehr aufgeregt über diesen Film. Da er verschwenderisch ist und somit auch anmaßend ist. Aber ich ziehe diese Emotion zurück, da ich Clooney  einfach zu gerne mag und ja er ist auch in erster Linie ein großartiger Schauspieler.

Vom K-23

Alan Lomax

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