Jockstrap Wicked City Review

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  21. Januar 2021, 08:43  -  #674.fm, #Alan Lomax Blog, #Album Review, #Elektronische Musik, #Essay, #Feuilleton, #Haldern Pop, #Independent Musik, #Kalternpop, #Kommunikation, #Konzerte, #NEU! Elektronische Musik

Jockstrap Wicked City Review

Die Musik, die Georgia Ellery und Taylor Skye als Jockstrap machen, ist schwer zu begreifen, herausfordernd, flatterhaft und ruhelos. Die Bezüge sind dennoch zu erkennen und es ist wohl notwendig sich die Tracks von Jockstrap mehrfach anzuhören, um die Architektur der Kompositionen zu verstehen und um den häufigen Wahnsinn, das Chaos und die üppige inhaltliche Klage zu erkennen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Elektro-Duos ist aber sofort klar und hörbar, dass es sich hier um eine Kunst handelt, die Wissen über Klänge, Komposition und Ausdrucksform voraussetzt. Und richtig das junge Paar hat sich auf der weltberühmten Guildhall School of Music and Drama in London kennengelernt und beide werden dieses Jahr ihren Abschluss machen.

Dem Paar steht eine gute Zukunft voraus. Georgia spielt Geige im zurecht gehypten Kollektiv Black Country, New Road und Taylor arbeitet mit Jamie XX und einer Vielzahl von Kollaborationen im Remix Bereich zusammen. Ihre erste EP „Wicked City“ ist auf dem legendären Sheffield-Label WARP erschienen. Somit werden Kontakte zu massiven Giganten des Genres wie Aphex Twin und Flying Lotus nicht lange auf sich warten lassen.

Vielleicht könnte man dem Duo vorhalten, dass ihre Musik etwas zu verkopft zu künstlerisch ist. Dennoch ist in jedem Takt zu hören, dass sich das Handwerk nicht aufdrängt, sondern genutzt wird, um neugierig zu bleiben und der Musik als Popsong neue Möglichkeiten zu geben.

Georgia Ellery bringt es dann in einem Interview auch am besten auf den Punkt: „We like big noises, we like big sounds“. Ich auch, ich auch…

Aus der Londoner Giuldhall Academy

Alan Lomax

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