Lomax In Éirinn - Declan McGraths

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  15. Februar 2019, 11:38  -  #674.fm, #Filme, #Populäre Musik, #Vergessene Helden

Quelle: Irish Film Institute / https://ifi.ie/

Quelle: Irish Film Institute / https://ifi.ie/

Ich werde nie müde diese Worte von Martin Scorsese zu zitieren:

 

Ich werde nie vergessen, wie ich Lead Belly zum ersten Mal „C.C.Rider“ habe singen hören. Ich war in Trance. Wie die meisten Leute aus meiner Generation bin ich mit Rock’n’Roll aufgewachsen. Plötzlich, völlig überraschend, konnte ich hören, wo all das herkommt. Und ich konnte fühlen, dass der Geist hinter dieser Musik, hinter dieser Stimme und dieser Gitarre einer viel weiter zurückliegenden Zeit entspringt.

 

Wir stellen uns alle gerne vor, dass Kunst plötzlich von irgendwo herkommt und uns schockiert wie nichts, was wir zuvor gesehen, gelesen oder gehört haben. Die größte Wahrheit ist, dass alles – jedes Bild, jeden Film, jedes Theaterstück, jedes Lied- aus einem Vorläufer entsteht. Es ist eine Kette menschlicher Antworten. Die Schönheit der Kunst und die Kraft der Kunst liegt darin, dass sie nie standardisiert oder mechanisiert werden kann. Sie muss Austausch unter Menschen sein, weite-gegeben werden von Hand zu Hand, sonst ist sie keine Kunst.

 

Sie ist zugleich unendlich alt und unendlich neu, weil es immer junge Künstler gibt, die Werke Sehen und Hören, die vor ihrer Zeit entstanden sind, die Inspiriert werden und etwas Eigenes Erschaffen aus dem, was sich in sich aufgenommen haben.“

 

Was mir inzwischen wie ein Mantra vorkommt, muss kurz erklärt werden, insbesondere, da es sich bei diesem Blogeintrag um den Musikwissenschaftler Alan Lomax und somit um meinen Namenspaten handelt.

 

Als ich vor über einem Jahrzehnt, angestachelt von den o. s. Worten unseres Mentors Scorseses, diesen Blog erfand, war mir klar, dass mein gewöhnlicher bürgerlicher Geburtsname der Sache hier nicht gerecht wird. Scorsese erwähnte in seinen legendären sieben Dokumentarfilmen (aus dem Jahr 2003 über Blues-Musik) immer wieder die Person Alan Lomax.

 

Ich wurde neugierig und fing an zu forschen und wurde direkt erschlagen von der Wichtigkeit seiner Arbeit und seines Lebens. Alan Lomax war ein Songhunter! Er lebte von 1915 – 2002 und erforschte und sammelte Musik. Sein Vater John A. hatte übrigens den gleichen Beruf bzw. die gleiche Leidenschaft.

 

Wie andere Forscher Insekten oder Kräuter sammeln, nahm Lomax während seiner „recording trips“ Interviews und Sessions von Rootsmusikern der amerikanischen Folklore, des Blues und des Jazz auf und wurde so eine der wichtigsten Menschen der Musikgeschichte.

 

Wie bedeutend diese Arbeit für uns Musiknerds und im Prinzip für die gesamte Musikwelt gewesen ist, muss ständig immer wieder erwähnt werden, damit das nicht vergessen wird.

 

Vielleicht finden einige es vermessen, sich diesen Namen als DJ und Blogautorennamen anzueignen. Aber mein Handeln war d. b. immer getragen von der Idee, dass der Name Alan Lomax nicht vergessen wird.

 

Ich freue mich daher sehr, dass derzeit auf der Berlinale der Dokumentarfilm „Lomax In Éirinn“ gezeigt wird, der Lomax ehrgeizige Reise nach Irland im Jahr 1951 zeigt, um traditionelle irische Lieder und Musik aufzunehmen und zu sammeln. Lomax startete so das Revial für Volksmusik einige Jahre später. Der Film zeigt Archivmaterial und Interviews mit zeitgenössischen Musikern, um den zu Mann zu verstehen, der zuerst das aufzeichnete, was wir heute als Weltmusik kennen.

 

Alan Lomax über Alan Lomax

 

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http://www.alan-lomax.com/

 

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