Die Platte des Sommers: Somersault von den Beach Fossils
Mit Anlauf Schwung holen und ab geht der Salto ins Wasser. Sonne, Wind, blauer Himmel und warme Temperaturen. Wer erinnert sich nicht gerne an diese Jahreszeit, wenn es im Herbst grau und düster wird und im Winter kalt und frostig?
Leichter fallen Erinnerungen, wenn sie an Musik gekoppelt sind.
Es ist eine Tradition, die mir jetzt erst bewusst geworden ist. Erinnere ich mich an vergangene Sommer, so erinnere ich mich stets auch an die Musik dieser Jahreszeit, an den Duft der Blumen, an das Gefühl barfuß auf dem Sand zu laufen, coole Drinks, laue Nächte unter freiem Himmel.
Diese besondere Atmosphäre der schönsten Jahreszeit, ist in den Songs der neuen Platte der Beach Fossils einfangen und für ewig festgehalten. Alles ist leicht, unbekümmert und voller schöner Melodien. Nichts, was einen euphorisch werden lässt, aber auch erst recht nichts, was einen herunterzieht. Man ist in einer Schwebe, wie in einer Hängematte, schaukelt leicht hin und her und dreht einen Strohhalm im Mundwinkel.
Wie der verführerische Gesang von Sirenen laden die Songs, Melodien und Harmonien immer wieder dazu ein, die Platte von vorne aufzulegen. Das liegt an den wunderbaren Arrangements, der Experimentierfreudigkeit und der stilistischen Variabilität. Streicher tragen zur Abwechslung ebenso bei, wie hier eine Flöte und dort ein Saxophon. In einen Song hat sich gar ein Rapper verirrt. Das ganze klingt erdig verbunden und wunderbar hausgemacht, wie Omas Apfelkuchen.
Auch nach diesem Sommer werden die Lieder von Somersault dazu beitragen, die schöne Stimmung dieser Jahreszeit wieder aufleben zu lassen. Irgendwann in ferner Zeit wird man sich noch an sie erinnern und staunen über die Vielfalt und Hartnäckigkeit zu überdauern, wie Fossilien, die an den Strand gespült werden.
Noch ein Salto in den Sommer!
From the beach,
Rick Deckard