Interstellar von Christopher Nolan: Ein Meisterwerk!
Einen Science-Fiction Film in "Reinkultur" zu drehen ist kein leichtes Unterfangen. Das Genre beinhaltet die Schwierigkeit des Unterfangens bereits im Namen: Wissenschaft und Fiktion. Eine Schnittstelle beider Begriffe zu finden ist schwer, bei sich widersprechenden Inhalten, aber Christopher Nolan ist dies, meiner Meinung nach, auf brilliante Art und Weise gelungen.
I n t e rstellar ist einer der berührendsten und schönsten Filme des Jahres und ein grossartiger Science Fiction Film (persönlich einer für die Bestenliste) dazu.
Regisseur und Autor Christopher Nolan (zusammen mit seinem Bruder Jonathan Nolan) verbindet menschliche Schicksale und Emotionen mit einer epischen Geschichte die den Aufbruch der Menschheit zu den Sternen erzählt. Viele der Fragen die uns Menschen dabei bewegen werden (im Sinne der Geschichte) beantwortet, viele Fragen gestellt und offen gelassen, weil wir (noch) einfach keine Antworten darauf haben (können).
In atemberaubend schönen und so noch nie gesehenen Bildern (exzellent: Kamermann Hoyte van Hoytema) wird erzählt, wie die Menschen versuchen neue Welten zu erkunden, weil die Biosphäre auf der Erde zunehmend das (Über)Leben schwieriger macht.
Faszinierend und schockierend zugleich ist hierbei der Begriff der Zeit. Was ist Zeit? Natürlich kann ein knapp 3 Stunden langer SF-Film diese Frage nicht beantworten, wozu Wissenschaftler Jahre gebraucht haben, aber viele Szenen vermitteln eine ungefähre Ahnung davon, was Zeit ist und was "relativ" bedeutet.
Dieser Aspekt des Filmes hat mich besonders berührt, wie so viele andere, weil aufgezeigt wird, wie gering unser Wissen über das Weltall ist und wieviel es zu entdecken gibt (selbstverständlich auf filmischen Niveau, aber das durchaus spannend!).
Faszinierend auch, was für ungeheure Entfernungen man zurücklegen muss, um zwischen den Sternen zu reisen. Diese Entfernungen sind mit unserem Gehirn und unserer Aufassungsgabe kaum zu begreifen.
Schwarze und Wurmlöcher: Klassiker der Astronomie.
Diese und viele andere wissenschaftliche Aspekte verbindet Nolan mit Fiktion und Vision und einer zu Herzen gehenden und wahrhaft herzzerreissenden Geschichte. Dabei verfügt der Regisseur auch über ein stellare Schauspielerregie, allen voran Matthew McConaughey, den ich persönlich aus welchen Gründen auch immer nicht mag, der hier aber eine wirklich vorzügliche Leistung abruft, neben Michael Caine, Jessica Chastain, John Lithgow, Matt Damon, Anne Hathaway und der jungen Macenzie Foy.
Alle Schauspieler sind in der Lage überlebensgrosse Emotionen glaubhaft zu vermitteln.
Diese Kombination aus einer sehr emotionalen und berührenden Geschichte ,die in unglaublich schönen und faszinierenden Bildern erzählt wird, mit einer optimistischen Vision macht Interstellar zu einem Meisterwerk und einem der zeitgleich besten Science Fiction Filme aller Zeiten.
Nolan liefert mit beständiger Präzision grossartige Filme ab (im Gegensatz zu z.B. David Fincher (Gone Girl folgt in Kürze)) und gehört spätestens jetzt zu den persönlichen Favoriten.
Ein grossartiger Regisseur!
Wie weit die Schere auseinander klafft lesen sie bitte hier:
http://www.lomax-deckard.de/2015/04/interstellar-christopher-nolan-ein-verriss.html
Blog-Mitstreiter und Kompagnon Alan Lomax hat dabei eine vollkommen andere Sichtweise auf den Film.
So unterschiedlich sind Rezeptionen, weil Menschen unterschiedlich sind.
Von dem Ereignishorizont,
Rick Deckard