Kendrick Lamar - To Pimp A Butterfly

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  20. März 2015, 23:36  -  #Populäre Musik

Kendrick Lamar - To Pimp A Butterfly

Diese Seiten haben dem Hip Hop immer eine Chance gegeben. Aufmerksame Leser werden festgestellt haben, dass ich einen zutiefst manifestierten Glauben an dieses Genre habe. Insbsondere im Syntax zur Jazzmusik, war ich immer Hoffnungsvoll, dass der Hip Hop die Kraft und die Möglichkeiten zum Aufriss der Komplexität hat, die Welt aufhören zu lassen falsch zu verlaufen, vielleicht etwas zu ändern, ein Zwischen-Fazit zu setzen, die Musik weiter zu entwickeln.

Das Album TO PIMP A BUTTERFLY hat die Musik und auch den HipHop nicht verändert und auch nicht neu erfunden, aber zumindest schafft es eine Ausnahmesituation. Eine Ausnahme wie es sie derzeit selten gibt in der Popkultur. Das Album setzt ein Statement, dass einen Aufatmen lässt. Und als politisch interessierter Mensch und somit verzeifelter Bürger der Zeit Ruhe, Bestätigung und Kraft gibt. 

"Ich habe meine schwarze Hautfarbe nie so zu spüren bekommen wie in den vergangenen drei Jahren. Nie war ich stolzer und ängstlicher zugleich, was das zu bedeuten hat. Ich habe noch nie so ausführlich darüber nachdenken müssen wie in den vergangenen Tagen. (…) Kendricks neues Album ist Musik, die dir deine Hautfarbe hyperbewusst vor Augen führt.", schreibt Clover Hope, die Autorin der Webseite www.jezebel.com. Rassenhass, Bürgerrechte, Gleichberechtigung und eine völlig zerstörte Gesellschaft sind schon lange kein amerikanisches Problem mehr. Deutschland reiht sich ein, man muss aufmerksamer werden, Rassismus ist permanent da und das Böse, die Ungerechtigkeit lauern weltweit hinter jeder Ecke. 

Aretha Franklin, James Brown, Public Enemy waren (doch mal ehrlich) immer weit weg: Gemächlich haben wir uns zurück gelehnt, auf Amerika geschaut und uns in einer ausgezeichneten Lage gefühlt. Apartheid, Rassendiskriminierung und Staatsgewalt, waren lange Themen die wir hier nur nebenbei wahr genommen haben. Aber schleichend wie eine miese Epidemie, ist das Ganze zu einem weltweiten Problem geworden. Und insbesondere wir "Deutschen", die den Rassismus und den Antisemitismus in unserern DNA-Strängen haben, müssen jeden Tag aufpassen, dass wir weiterhin warnen, nicht aufhören zu ermahnen und rechte Tendenzen im Keim ersticken.

An all' das erinnert uns Kendrick Lamar!! Und wenn man nur ein ganz kleinen Teil Protestkultur in seinem Herzen trägt, wird diese Platte automatisch zu einem kleinen Anführer für eine bessere Welt oder zu einem Manifest zu dem was hier in diesem Land und weltweit nie wieder passieren darf.

Die Geschichte des Protests in der Popmusik aufzuarbeiten, überlasse ich den professionellen Medien. Das Image dieser Kultur war lange angeschlagen, da sich durch sozio-kulturelle Entwicklungen, auch der Protestsong zu einem "lustigen" Image entwickelt hat und somit eine negative Bedeutung bekommen hat. 

Aber diese Platte ist ein Beispiel dafür, dass uns Popkultur und Aussagekraft von Musik und Text alle Überleben wird. Gleichsam bietet uns Lamar also einen Aufruf für alle an, die in den vergangen Jahren nicht gemerkt und verstehen wollten, dass unsere Leidenschaft einen bedeutsamen Mehrwert hat. 

Mandela, Harper Lee, Curtis Mayfield, Afristokratie, Obama und die Geschcihte des HipHop's sind keine Eintagsfliegen +, sondern bedeutsame Verfechter und Kämpfer für scheinbar nachvollziehbar Rechte und nicht vorhandenen Realitäten sind.

Platten wie TO PIMP A BUTTERFLY erinnern uns daran, dass der Kampf für das Gute, niemals zu Ende sein wird, bis sich eben "jede einzelne Seele verändert hat." (Martin Luther King).

Diese Platte wird eine der wichtigsten Platten unserer Zeit werden und ist somit bereits jetzt als Meilenstein zu verstehen. Atemberaubend, geistreich, aufwühlend und aggressiv. Umwerfend! Bewegend! Und zutiefst beeindruckend! Nummer 1 2015, so far......

Alan Lomax

Mit geballter Faust, gegen Rassimus und immer für Hip Hop!

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