Diana Krall - Wallflower (30.01.2015)
Musikliebhaber kennen das: Man ist stets auf der Suche nach "neuer" Musik. Bei diesem Prozess greift man zurück auf alte Helden oder geht ein Wagnis mit unbekannter Musik ein. Je älter man wird, desto grösser ist die Sehnsucht nach den alten Helden.
Diana Krall ist nun nicht in diesem Helden-Olymp zu finden, jedoch eine Musikerin die mich (und auch mit Abstrichen Alan Lomax) die letzten Jahrzehnte begleitet hat, so ganz kann man sich von alten musikalischen Leidenschaften nicht lösen:
http://www.lomax-deckard.de/article-31863346.html
2015 erscheint das neue Album, hier die Titel:
https://itunes.apple.com/us/album/wallflower-deluxe-edition/id913880384
Bei solchen Alben rümpft natürlich die Jazz-Polizei und auch die PoP-Polizei die Nase und droht mit Verweis und Strafe, aber lassen wir einmal die Schubladen und Bewertungen im musikgeschichtlichen Kontext außen vor. Tut man das nämlich, kann man solche Musik hervorragend geniessen, ganz einfach, weil sie schön ist. Natürlich ist der Begriff der Schönheit in der Musik dehn- und frei interpretierbar, aber die Songs, ich habe nur hineinhören können, machen einen guten (und schönen) Eindruck.
Bei Cover-Versionen ist doch stets die eine Frage, die interessanteste: Wie interpretiert die Künstlerin diesen Song und was kommt neues (!) dabei heraus? Das ist doch das, was die Neugierde weckt. Dabei sollte man die sinnlosen Diskussionen ob Jazz oder nicht einfach sein lassen, den Kopf abschalten und die Musik einfach nur geniessen. Und das wird man aller Voraussicht nach mit dieser Zusammenstellung können.
Diana Krall hat immer wieder Widersprüche zwischen populärer und Jazz Musik provoziert, wobei die Grenzen sich überlappten und verwischten. Vielleicht hat das den Puristen Probleme in der Vergangenheit bereitet? Aber warum nicht einmal einen Kompromiss eingehen?
Ich jedenfalls freue mich auf das Album, die Songs und die neuen Arrangements.
Rick Deckard