Monuments Men - George Clooney

von Rick Deckard  -  24. August 2014, 21:30  -  #Filme

Monuments Men - George Clooney

George Clooney verfolgt mit seinem Film ein hehres Anliegen, Aspekte des II. Weltkrieges auf die Leinwand zu bringen, die in der populären Kinokultur wenig bekannt sind.

Doch dieses Ansinnen scheitert auf der gesamten Distanz. Monuments Men ist einer der überflüssigsten und schlechtesten Filme der letzten Jahre. Bedauerlich, wenn man bedenkt, welch erlesene Besetzung der Schauspieler und Regisseur zur Verfügung hatte.

Der Film wirkt lustlos heruntergekurbelt, in vielen Szenen sieht man ihm die "billigen" Produktionskosten an, ein zu viel an Darstellern und Schauplätzen, ein zu wenig an Tiefe und Respekt v.a. vor der Geschichte.

Es wirkt fast so, als wäre er mit seinem "Rat Pack" unterwegs, nach dem Motto: "Ha, ha, kommt Jungs, wir drehen mal einen Streifen über verschollene Kunst während des II. Weltkriegs!".

Das schlimmste was man dem Film vorwerfen kann, ist sein durchgehend komödiantischer Unterton, der der Historie überhaupt nicht gerecht wird und die unerträgliche Vergangenheit verunglimpft und verharmlost. Das Resultat ist ein "Dirty Dozen meets Ocean's Eleven during WW II".

Schade kann man nur sagen, denn die Thematik wäre es wert gewesen ernsthafter beleuchtet zu werden. Das Sujet gibt es alle male her.

Welchen Zauber, aber auch Ernsthaftigkeit der Film hätte entfalten können, mit den Mitteln Hollywoods, erkennt man in einer der besten Szenen des Films und der jüngeren Filmgeschichte, als der von Clooney gespielte Charakter am Ende des Films einen deutschen Offizier befragt. Dort und nur dort zeigt sich die Könnerschaft von Clooney in einem fabelhaften Monolog!

Der Komponist Alexandre Desplat schenkt dem Film eine klassische Komposition, die Musik ist am Ende das Beste an dem Film. Ein klassischer Old  School Score, absolut hörenswert für Freunde der sinfonischen Filmmusik!

Alle Schauspieler wirken sträflich unterfordert und von denen hatte der Regisseur eine wirklich erlesene Garde. Einzig die bezaubernde Cate Blanchett ist in der Lage als echter Profi das grösstmögliche aus der Rolle herauszuholen.

Von einem so engagierten und durchaus talentierten Regisseur hätte man mehr erwarten können als Klamauk und sinnlos zusammengeschnittene Szenen.

Aber George Clooney deswegen allgemein zu verunglimpfen wäre ungerecht, dafür hat er zu viele zu gute Filme gedreht. Wir wollen hoffen, dass er sich seiner Qualitäten besinnt.

Jemand, den ich sehr gut kenne und der vom Kino wirklich etwas versteht, bezeichnete den Flm als "drittklassig". Zutreffender kann man es nicht beschreiben.

Vom Schloß Neuschwanstein,

Rick Deckard

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