William Wahl - Wie schön wir waren
Von der Vergangenheit in die Gegenwart: wie schön dieses Album ist!
Ein Album voller schmeichelnder Melodien und lebensnahen Texten.
PoP-Musik für die Sinne: belebend, erheiternd und Trost spendend zugleich. Dass so ein Album möglich ist, hat mich am meisten verblüfft und das soll keineswegs überheblich klingen.
Im Gegenteil.
Ich bin glücklich, dass es einen Musiker, Menschen wie William Wahl gibt, bei dem man in jedem Ton, in jeder Zeile Leidenschaft und v.a. Liebe zur Musik heraus hört. Nichts klingt hier artifiziell oder kalküliert, sondern aufrichtig und überzeugend. Aus diesem Grund ragt 'Wie schön wir waren' aus der Masse der vielen Erscheinungen heraus (und zwar deutlich).
Wahl erzeugt beim ersten Hören sofort ein Gefühl der Behaglichkeit und Sympathie.
Die Worte und die Texte klingen sehr glaubwürdig und authentisch. Sie beinhalten Beschreibungen verschiedener alltäglicher Situationen, die so eindringlich besungen und zauberhaft musikalisch verziert werden, dass sich auf sehr plastische Weise Bilder und Szenen vor dem Auge abspielen, von denen man meint, sie würden einem bekannt vorkommen.
Kritiker versuchen Musiker immer in irgendwelche Schubladen zu stecken, damit sie sich keine Mühe machen müssen weiter nachzudenken. Wahl schlägt ihnen allen ein Schnippchen, denn er klingt so frisch, ehrlich und damit auch neu, dass es schwer fällt ihn zu kategorisieren (was gut ist). Vermutlich wird man in den Rezensionen hier und dort die Schlagwörter 'intellektuell', 'Befindlichkeits PoP' etc. lesen.
Sollte es so sein, dann vergessen sie es ganz schnell wieder.
Ich würde es eher so umschreiben: musikalisch auf hohem Niveau, sehr melodiös, entwaffnend schön! Ich geize bewusst nicht mit Superlativen und das aus einem einzigen Grund: weil es der Wahrheit entspricht (nicht nur meiner, sondern einer Konsens stiftenden). Wenn Sie mir nicht glauben, dann überzeugen sie sich selbst. So grossartige Songs werden sie in letzter Zeit kaum gehört haben!
'Wie schön wir waren' ist eine Wucht, weniger im Hinblick auf eine etwaige Dynamik, sondern bezüglich der Vielseitigkeit. Egal ob er typische popmusikalische Idiome verwendet, im Gestus eines klassischen Singer-Songwriter schreibt, Stücke mit Streichern/ Orchester komponiert, kammermusikalischen PoP zelebriert, oder den Indie-Touch auflegt, Wahl weiß stets und immer zu überzeugen. Tolle Arrangements. Famos!
Einen einzelnen Titel hervorzuheben würde dem Album nicht gerecht werden, jeder Song ist auf seine Weise einzigartig. Die Lieder verströmen neben Nachdenklichkeit auch viel Humor und hier und dort auch eine feine Prise Sarkasmus. Dieses Wechselbad der Emotionen sorgt für eine gute Abwechslung.
All dies erklingt federleicht, kein überflüssiges Sentiment, keine verschwurbelte Lyrik. Klarheit und Direktheit zeichen das Album aus. Über einen Zeitraum von 2 Jahren wurden die Lieder im Studio des Produzenten ekimas (Erdmöbel) aufgenommen. Wahl ist kein unbeschriebenes Blatt: mit der A capella Formation 'Basta' hat er bis dato 6 Alben aufgenommen.
Im jungen popmusikalischen Jahr 2012 ist 'Wie schön wir waren' ein erstes Highlight und die CD wird defintiv einer Heavy Rotation unterliegen, im Winter aber auch im Sommer, solange Licht ist, aber auch im Dunkeln und jedes Mal wird die Musik uns daran erinnern wie schön sie sein kann.
Dann bis dann,
Rick Deckard