Bohren & Der Club Of Gore - Ganz leise kommt die Nacht

von Rick Deckard  -  2. Februar 2014, 21:20  -  #Jazz

 

Wie schön, dass sie ein neues Album veröffentlicht haben! Vor Jahren hatte ich mir einen Track von denen geladen ('Karin' aus dem Album Dolores) und war damals schon begeistert. Erstaunlich, welch eine Wandlung diese Band in den Jahren vollzogen hat: Vom Heavy Metal zum Ambient-Jazz. Erstaunlich auch, wie oft es "Parallelen" von Metal zum Jazz gibt.

Wir leben in einer ungemein hektischen und äusserst schnelllebigen Zeit. Ein Termin jagt den anderen, was eben noch aktuell war, ist in der nächsten Sekunde bereits Geschichte oder eben nicht mehr aktuell. Dieses ständige Hetzen, diese Rastlosigkeit, dieses Leben auf der Überholspur ist auf Dauer ermüdend.

Da kommt die Musik von Bohren & Der Club Of Gore sehr gelegen. "Die Entdeckung der Langsamkeit" heisst ein Roman von Sten Nadoly, der 1983 erschien. Das, was für den Protagonisten John Franklin galt, gilt gleichermaßen für die Musik dieser Band.

Sie werden Schwierigkeiten haben mit dem "Tempo" Stand zu halten, aber die Beharrlichkeit lohnt sich! Atmen Sie tief durch, lassen sie der Zeit ihre Zeit, verschliessen sie die Augen und verbiegen sie Raum & Zeit. Ein "in sich versinken" mittels sphärischer Klänge und kaum hörbaren Stilismen des Jazz.

Es ist eine Wohltat.

Dem modernen Menschen fällt es sichtlich schwer von der Überholspur einmal nach rechts zu fahren und eine Ausfahrt zu nehmen. Versuchen sie es einmal, es lohnt sich.

Die Band geht ab Februar auf Tour:

http://www.bohrenundderclubofgore.de/

Enjoy the Peace.

Rick Deckard

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