The Grandmaster - Wong Kar-Wai
Ich liebe Kung Fu, Martial Arts, habe diese fernöstliche Kampfkunst immer schon geliebt.
Wie sagte der Regisseur in einem Interview:
"Action is another vehicle for expressing emotion!"
Er hat absolut Recht (was für ein schöner Satz), deswegen sind die ostasiatischen Kampfkünste und Filme in denen Kung Fu auftaucht so populär. Egal ob 'Zendo der Hai' aus den Zack Comics, Kung Fu Fighting mit John Carradine oder die furiosen Fights aus Matrix: Kung Fu ist ungemein dynamisch und ästhetisch zugleich. Eine spektakuläre Art der Selbstverteidigung.
Auf die DVD Veröffentlichung dieses Filmes hatte ich mich besonders gefreut, obwohl ich alle Wong Kar-Wai Filme bisher nach 10 min ausgeschaltet habe, weil in diesem Film die Geschichte von Yip Man erzählt werden sollte, jener Yip Man, der Mentor des legendären Superstars Bruce Lee werden sollte.
Leider verfängt sich Wong Kar-Wai in der Bildsprache und im Dialog in künstlerischer Selbstverliebtheit und schwülstig-melancholischen Ergüssen und macht damit diesen Film, der grossartig hätte werden können, langsam aber sicher zunichte.
Einige Fights in dem Film sind hervorragend choreografiert und zeigen die ganze Bandbreite dieser Körperkunst, warum aber der Grossteil im Regen und in Dunkelheit stattfinden muss oder in Räumlichkeiten, die so eng sind, wurde mir nicht verständlich, weder aus ästhetischen, noch dramaturgischen Gesichtspunkten.
Action und Arthouse waren und sind nicht miteinander vereinbar. Die Verbindung von Kunst und Kommerz sind allerhöchste Kunst und es gab nur wenige Filmregisseure in der Geschichte, die das vermochten umzusetzen.
Zuviel Ästhetik tut einem Film nicht gut.
So wird das betrachten von 'The Grandmaster' eher zur Qual, denn zur Freud, aber es bleibt am Ende immer die Hoffnung, dass diese Kampfkunst demnächst wiedereinmal in einem erstklassigen Actionfilm gebührend gefeiert und v.a. fotografiert wird. Bis dahin wünsche ich allen Kunststudenten und Intellektuellen viel Spaß bei diesem Film.
Rick Deckard