Ben Folds - The Best Imitation of Myself: A Retrosprective
Ben Folds gehört zu den absolut besten Freunden und er ist für mich persönlich der Musiker der mir aus meiner Generation am nächsten steht. Der Grund dafür liegt an seiner Vorstellung von der schönen Melodie und der besten möglichen Harmonien, die mich auch nach Jahren immer noch anrühren und außerdem sind seine Texte im musikalischen Kontext die beste mögliche Beschreibung meiner Gefühlslagen, meiner Anforderungen und Vorstellungen vom Leben. Zusammengefasst Ben Folds ist seit langer Zeit mein persönlich, wichtigster Musiker und wird es auch bleiben.
Die vergangen Jahre haben uns etwas auseinander gebracht. Mit der "Way of Normal" war ich nicht einverstanden. Trotz eines Songs über meine Heimatstadt und einigen veritablen Hits, ist wenig hängen geblieben. Ein Konzert vor 2 Jahren in der Essener Grugahalle hinterlässt noch immer Kopfschütteln und die verschiedenen Projekte: myspace-Konzert, Nick Hornby und weiteren Umtriebigkeiten haben uns auseinander gerissen.
Vieles ist zu viel gewesen. Sicherlich auch bedingt durch eine schwierige Lebensphase von Folds, der die Trennung von seiner Frau, offensichtlich lange verdauen musste und sich aus meiner Sicht in einer künstlerischen Einbahnstraße befand.
Gute Idee, sich dann erstmal zu sammeln, darüber nachzudenken, was hat man erreicht hat! "Was kann ich!"
Ein Best-Off...also muss her und ist nun erschienen. The Best Imitation of Myself: A Retrospective ist die ultimative Zusammenfassung der ersten Lebenshälfte von Ben Folds.
Mit über 40 Songs, vielen Neueinspielungen, unveröffentlichen Versionen, einigen Liveaufnahmen und Videos für ca. 18 Euro ein "unbedingtes Habenmuss" für halbe, dreiviertel und ganze Fans.
Auf meiner Wunschliste stehen massig viele Platten. Eigentlich wollte ich langsam anfangen mich endlich mit Wilco zu beschäftigen, damit auch einen Reißaus, aus der Clutchy Hopkins Welt zu finden, in der ich aber trotzdem bleiben werde.
Als Ausgleich, aber auch aus persönlichen Gründen (die hier nicht her gehören) widme ich mich nun gerne der tollen Zusammenfassung.
Und es ist toll bzw. super, super die alten Hits zu hören, die einem den Schauer über den Rücken laufen lassen, die Tränen in die Augen treiben und die Schönheit der Chance mit jedem Takt vermitteln.
Alleine der Anfang mit "Annie Waits", "Landed", "The Luckiest" und der symphonischen Version von "Smoke" mit dem West Australien Orchester machen mich musikalisch ehrlich und gelassen glücklich, wie schon vieles lange nicht mehr.
Die Zusammenstellung ist sagenhaft, umfangreich und ist alles andere als ein normales Best-Off-Album. Ben Folds hat seine Gründe dafür und die sind nachvollziehbar. Wie immer launig, leicht, schwer, unbedarft und einfach nur schön. Wenn man die Gründe in Interviews nachliest, ein wenig seine Biografie kennt und vielleicht dieses Video sieht: