Alltag II

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  17. Juli 2009, 12:13  -  #Kommunikation



Gestern habe ich mir im Supermarkt eine Kiste Bionade gekauft! Da ich eine Sorte von dem Getränk unerträglich finde, habe ich die Kiste „bunt gemischt“. Außerdem habe ich den Monatseinkauf für die vierköpfige Familie erledigt. Der Einkaufswagen war randvoll.

 

An der Kasse musste ich erst den Einkaufswagen zur Seite schieben damit die Kassiererin eine ominöse Nummer identifizieren kann, anschließend musste ich die Flaschen der Bionadekiste auspacken, da sie jede Sorte einzeln in ihre Kasse scannen konnte. € 142,00! Bitte, danke! Kein Guten Tag, kein auf Wiedersehen, kein Danke für Ihren Einkauf.

 

Mr. Deckard ich weiß, dass es in den U.S. of A mindest 2 weitere Mitarbeiter an den Supermarktkassen gibt, die einem das Einpacken der Einkäufe abnehmen und auch noch zum Auto tragen.

 

Anschließend wollte ich mir am Bäckerstand ein Baguette kaufen. Es war „schon“ nach 18:00 Uhr. Daher lag ich mit meiner Vermutung (die ich gegenüber der Bäckereifachverkäuferin auch aussprach), dass sie wahrscheinlich kein Baguette mehr hat, richtig! „Okay, dann hätte ich gerne 4 Brötchen!“ € 1,20 ! Zack, Geld genommen, Brötchentüte hingeworfen, umgedreht und weiter aufgeräumt. Kein Danke, kein Bitte, kein Guten Tag, kein schönen Abend! Und übrigens auch kein „Nein, wir haben leider kein Baguette mehr, kann ich Ihnen dafür etwas anderes anbieten“, sondern ein „…dass sehen sie doch, dass wir kein Baguette mehr haben“.

 

Vor einigen Monaten wurde mein kleiner Sohn standesrechtlich am Zeitungsstand des besagten, gleichen Supermarktes verbal zusammengefaltet. Ich hatte ihm ein paar Euros gegeben, damit er sich die neuste Bravo-Sport-Zeitung kaufen konnte. Ein fünfjähriger, normaler, kleiner Junge, ist durchaus in der Lage, sich selbst eine Zeitung zu kaufen. Die Verkäuferin hat ihn ohne zu überlegen und ohne zu reflektieren angeschrien, dass er gefälligst nicht in den Zeitungen rumwühlen soll! Nachdem Eklat, bin ich zu der Verkäuferin gegangen und sie neutral und ohne Emotion gefragt, warum sie denn meinen Sohn, zum Weinen gebracht hat. „Der hat einfach in den Zeitungen gewühlt, die sind zum Kaufen da!“ 

 

So geht es übrigens allen Menschen, die im sogenannten Dienstleistungsbereich und Einzelhandel arbeiten. Sie sind frustriert. Sie verdienen zu wenig und ihre Jobs sind nicht anerkannt. Sie sind nicht stolz darauf, was sie machen. Sie erwarten von den Kunden Respekt, Zurückhaltung und am besten eine non-verbale-Kommunikation. Bloß nicht durch Freundlichkeit oder Servicegedanken auffallen.

 

Daher habe ich einen Wunsch zum Wochenende: 


Schenkt den Verkäuferinnen in anderen Supermärkten mehr Respekt und Freundlichkeit, denn nur so werden auch sie freundlich und uns allen wird es besser gehen!


Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren: