Mad Men – Serie

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  7. Juli 2009, 12:26  -  #Fernsehen



Nachdem ich die Hoffnung auf gute serielle filmische Neuerscheinung in diesem Jahr fast aufgegeben hatte, erlebte ich gestern Abend auf dem Kanalkanal FOX eine Offenbarung:

 

Ich sehe einen ziemlich gut aussehenden Mann Anfang bis Mitte dreißig. Er hat einen perfekt geschnitten Anzug an. Offensichtlich arbeitet er in einer Werbeagentur in New York. Er heißt Don Draper. Auffällig ist sofort das angenehm ausgeleuchtete Set, die detailgetreue Darstellung der sechziger Jahre und die Tatsache, dass jeder nun auftauchende Darsteller eine Zigarette in der Hand hält. Cut. Man sieht eine Frau bei einem Frauenarzt. Sie hat gerade in der –offensichtlichen– Werbeagentur angefangen zu arbeiten. Ihr Name ist Peggy. Sie ist ehrgeizig und möchte Ihrem Chef, Don Draper, gefallen und mehr, Sie möchte die Anti-Baby-Pille. Ein nicht ganz alltägliches Unterfangen in den Sechzigern. Der Frauenarzt kommt rein, begrüßt Peggy und drückt seine Zigarette aus, bevor er mit der Untersuchung anfängt. Cut. Man sieht einen Präsentationsraum. Draper spricht mit den Geschäftsführern der Zigarettenmarke Lucky Strike. LS hat einen sehr großen Werbeetat zu vergeben. Draper hat einen genialen Einfall und präsentiert seine Idee und den noch heute verwendeten Claim „It’s toasted“.

 

Ich bin gefangen. AMC präsentiert mir eine Welt die mir aus beruflichen Gründen nicht unbekannt ist. Aus vielfältigen popkulturellen Gründen, verehre ich das Leben der sechziger Jahre in Amerika. Ich bin begeistert von der Kleidung, von der Sprache und der Naivität, bevor die große Kulturrevolution ausbricht und alles komliziert wird.

 

Noch weiß ich nicht, was ich von Draper halten soll. Er ist gefangen in seiner Welt. Ist er ein Arsch oder der Held?

 

Ein Held ist auf jeden Fall Matthew Weiner. Weiner hat die letzten 3 Sopranos-Staffeln produziert und war als Autor tätig. Mit dem Script von Mad Men läuft Weiner bereits seit dem Jahr 2000 in der Stadt der Engel rum. HBO hat diesmal geschlafen und letztendlich hat AMC gesiegt. Gut so, Glückwunsch Herr Weiner. Schade, HBO, was ist los?

 

Ende der ersten Episode: Man sieht Draper, wie er nach Hause kommt und seinen Kindern „Gute Nacht“ sagt. Vorher hatte er einen Geschäftstermin bei dem er sich professionell und charmant gegenüber einer weiblichen Kundin verhalten hat. Zuvor hatte er nicht akzeptiert, dass sie eine Frau ist!

 

Draper sitzt auf dem Bett seiner Kinder. Die Kamera zoomt weg. Man sieht seine Frau, wie sie ihn liebevoll beobachtet. Die Kamera zoomt weiter weg, fährt aus dem Haus und zeigt die Vorstadtidylle.  Bevor, der Abspann einsetzt, läuft “The Street where you Live” von Vic Damone & Percy Faith. Ganz, ganz großartig! 

 

Ich habe das noch nie gesagt, hätte es auch niemals gedacht zu sagen, aber wann ist endlich wieder Montag!

 

…wird fortgesetzt!!!

 

 

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