You Can Cry On My Shoulder

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  26. Juni 2009, 12:24  -  #Populäre Musik



Ohne Zweifel ist Michael Jackson einer der kommerziell erfolgreichsten Musiker in der Geschichte der Popmusik gewesen.

 

Somit hat er viele Menschen erreicht und ihnen etwas bedeutet.

 

Heute Morgen auf dem Weg zu Arbeit habe ich im Autoradio „Billie Jean“ gehört. Eine unendlich genial produzierte Nummer von Quincy Jones, den man durchaus auch als Ziehvater von Jackson bezeichnen darf. Geschrieben ist der Song aber von Jackson selbst.

 

Der Song ist mehr als einer von vielen Michael Jackson Songs. Mit diesem Song führte Jackson das erste Mal den „Moonwalk“ auf.

Viel unglaublicher: Billie Jean war der erste Videoclip eines farbigen Künstlers, der jemals auf dem Musiksender MTV gespielt wurde. Das war 1983. Nach meinen Recherchen ging MTV 1981 auf  Sendung. Welche Musik wurde dort 2 Jahre lang gezeigt? Dire Straits und Def  Leppard? 
Daran kann ich mich aber nicht erinnern! Gut so!

 

Aber ich kann mich an das Frühjahr 1983 erinnern, als ich meinen ersten selbständigen Plattenkauf tätigte und zwar im Musikhaus Heinemann in der Bahnhofsstraße zu Hannover.

 

Ich hatte zwanzig Deutsche Mark in meiner Geldbörse. Eine Schallplatte hat zu dem Zeitpunkt zwischen 12 DM und 15 DM gekostet. Also keine Auswahlmöglichkeiten. Ich musste mich zwischen zwei Optionen entscheiden. Zur Wahl stand „Thriller“ und „A Flock of Seagulls“. Ich habe mich für die zweite Scheibe der gleichnamigen Band entschieden. Die Gründe dafür kann ich heute nicht mehr erklären, allerdings bin ich mir leicht sicher, dass es auch an der großartigen Frisur des Sängers Mike Score lag.

 

Wäre mein Leben und meine musikalische Sozialisierung anders verlaufen, hätte ich mir Thriller gekauft?
Fortan habe ich mich zumindest mehr für Musik von weißen Künstlern als von schwarzen Künstlern interessiert.

 

Die Liebe zur Jazzmusik, zum Soul, zum Funk etc. kam erst Jahre später und aus vielen anderen Gründen.

 

Michael Jackson war Mitte der achtziger Jahre für mich nicht nachvollziehbar. Es war zuviel Pop, zuviel Dance und zuviel Glamour. Das gehörte nicht in meine musikalische Welt des Schmerzes.

 

In den neunziger Jahren fand ich Michael Jackson nicht mehr relevant. Seine Alben durchschnittlich und sein persönliches Leben zweifelhaft.

 

Die Steeltown Record, Motwon als Jackson Five und später die EPIC Records Aufnahmen als The Jackson werde ich immer lieben.

 

In den nächsten Tagen, wird alles über diesen Mann, Künstler und Phänomen geschrieben werden.

 

Ich bin mir dieser Bedeutung bewusst und Respektiere gleichfalls, dass er nun in einem Atemzug mit Elvis und John genannt wird. Das Volk braucht Idole. Eines der letzten haben sie nun verloren. Das tut mir leid.

 

Alan Lomax

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