Between the Devil and the Deep Blue Sea - Hannover Ballhof Theater

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  17. Juni 2009, 10:04  -  #Kommunikation


Eine meiner größten “auf der Strecke bleibendenden Leidenschaften" ist das Theater. Aufgrund fehlender Zeit, fehlender Kenntnis und fehlender Motivation ist der Gang ins Schauspiel leider immer völlig unterrepräsentiert in meinem Leben. Vielleicht liegt es auch an der Fülle von anderen Interessen. 
 

Immerhin haben es Mrs. Lomax und ich in den letzten Jahren durchschnittlich zwei Mal geschafft in das Theater zu gehen. Und alle Aufführungen waren Volltreffer.

 

In Anbetracht der Tatsache, dass wir bei der Auswahl der Stücke ehr willkürlich vorgegangen sind ist das eine recht beeindruckende Quote. Und ich muss mir zwangsweise die Frage stellen, ob ich im Gegensatz zu anderen Kulturellen Veranstaltungen nicht in der Lage bin zu differenzieren oder die Qualität des Theaters so hoch ist, dass selbst durchschnittliche Inszenierungen gut sind?

 

Auf jeden Fall werde ich dieser Frage in naheliegender Zeit beantworten können, da ich/wir die Frequenz der Besuche erhöhen werden.

 

In Zeiten wo Hollywood schwächelt, es kaum gute Geschichte gibt und auch das Fernsehen qualitativ stirbt muss man sich Alternativen schaffen. Das Spiel auf der Bühne eine der wenigen Möglichkeiten die den Hunger danach stillen kann.

 

"Between the Devil and the Deep Blue Sea" ist ein Idiom. Ein Idiom ist eine Wortverbindung, die im übertragenen Sinn verstanden werden muss. Die Bedeutung der einzelnen Wörter entspricht nicht der Bedeutung der Redewendung, die sich aus diesen Wörtern zusammensetzt. Ein bekanntes deutschsprächiges Beispiel ist, „an die eigene Nase fassen“ (für „die Schuld bei sich selber suchen).

 

„Between the devil and the deep blue sea“ beschreibt die Tragödie eines Schiffsuntergangs, ausgehend davon, dass in jedem Schiff automatisch der Teufel steckt und es nur eine Frage Zeit ist, wann das Schiff untergeht.

 

Außerdem wird der Titel gerne in der Jazzmusik und im Film verwendet. Es gibt zahlreiche Beispiele von Sinatra bis Diana Krall, vom Stummfilm bis zu einem Film aus dem Jahre 2004.

 

Außerdem wird der Titel von der englischen Theatergruppe „1927“ genutzt. Die Aufführung "Between the Devil and the blue sea" hat zahlreiche internationale Theaterpreise gewonnen und läuft seit Jahren sehr erfolgreich in England und den US of A.

 

Markant an der Aufführung ist die Inszenierung. Somit ist das einstündige Stück eine Mischung aus filmischen Stummfilm und Theateraufführung. Die Idiomisierung wird von 2 Schauspielerinnen getragen, die sich genial vor einer Leinwand in laufende Filme einbetten. Synchron zur Handlung und zum Filmablauf handeln und agieren die Schauspielern, heraus kommt eine einzigartige Verkettung von 10 kleinen Geschichten im Stile des Stummfilms der zwanziger Jahre.

 

Die kleinen Geschichten stecken voller schwarzem Humor zwischen Tod und Teufel. Begleitet wird das skurille Cabaret von einer Pianospielerin, die die angegilbte Stummfilmästhetik kongenial unterstützt.

Der visuelle Effekt ist schwer zu beschreiben, wenn man ihn nicht selbst gesehen hat.

 

So gibt es z. B. die Geschichte der beiden Zwillinge die sich in dem alleinstehenden Landhaus langweilen und Menschen als ihr „Spielzeug“ einsetzten. Die Zuschauer werden in bester Fritz Lang Tradition atmosphärisch und filmisch auf diesen Horror eingestimmt, bis die Zwillinge, gespielt von der reizenden Miss Esme Appleton und der bezaubernden Suzanne Anrade, aus der Leinwand treten und real auf der Bühne stehen. Ein Schock im besten Sinne des Expressionismus. Der sich ja dadurch ausdrückt, dass der Künstler versucht, sein Erlebnis für den Betrachter darzustellen.

 

 

Um einen Eindruck zu bekommen empfehle ich jedem Interessierten diesen Link:

 

 http://www.guardian.co.uk/stage/2008/dec/10/theatre

 

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