WandaVision - Disney +

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  16. Januar 2021, 19:54  -  #Fernsehen, #serien

WandaVision - Disney +

Merkwürdiger Anfang.

Das Ködern hat jedoch funktioniert. 

Dass ich der Erzählform "Serie" stets mit Skepsis begegne, dürfte dem einen oder anderen Leser bereits aufgefallen sein und auch bei WandaVision war das nicht anders, hätte in diesem Fall nicht ein Vertreter der Millennium Generation mich auf die neue Serie bei Disney aufmerksam gemacht.

Entgegen allen Annahmen beginnt die erste Staffel mit den ersten beiden veröffentlichten Folgen vollkommen unerwartet. Präsentiert werden beide Figuren aus den Marvel Comics in Form einer Sitcom (mit Hintergrundapplaus und -gelächter) in schwarz-weiß und 4:3 Format. Nur im Abspann weitet sich das Bild und es wird farbig.

An Haaresbreite schrammen dabei die Folgen am Abgrund entlang. Wer vermutet hätte, das Sitcom-Format sei nur der mysteriöse Beginn, der sah sich getäuscht. Mit Unnachgiebigkeit setzen die Autoren diese Idee in den ersten beiden Folgen ohne Gnade fort.

Ohne Gnade? Format und Idee setzen dem Zuschauer erheblich zu, da das Timing nicht funktioniert, zudem sich sowohl Wanda Maximoff und Vision als komödiantische Charaktere präsentieren und die Gags sitzen, aber nicht jeder und vieles wirkt arg bemüht.

Warum aber bleibt man am Ball? Das wiederum liegt am gekonnten Timing. Denn in beiden Folgen wird dem Zuschauer bald bewusst, dass hier irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Imker steigen aus Gullideckeln empor, ein farbiger Spielzeughubschrauber liegt im schwarz-weißen Gebüsch, Wanda dreht die Zeit zurück, am Ende hört man gar jemanden aus dem Off fragen, was auch der Zuschauer gerne fragen würde.

Die ersten beiden Folgen zeigen auf, wohin die Reise gehen könnte. Es scheint sich um eine Mischung aus Mystery-Suspense und Horror zu handeln. Das kann gut gehen, kann jedoch auch Scheitern (siehe LOST, DARK, etc.). Allerdings sind hier Disney und Marvel am Steuer und das macht zumindest Hoffnung auf erstklassiges Entertainment mit gutem Ende.

Wie auch im Film sind beide Rollen mit der (bildhübschen) Elizabeth Olsen und Paul Bettany perfekt besetzt. Beide zeigen ihr komödiantisches Können mit einer Mischung aus Persiflage und Ernst und sorgen hier und dort für Lacher, wenn auch einige Momente neben der Skurrilität haarscharf am Trash vorbeigleiten (vielleicht auch gewollt?).

Wie dem auch sei.

Der Anfang ist viel versprechend.

Vielversprechend auch die Besprechung nach dem Ende der ersten Staffel.

Stay tuned.

Aus einem idyllischen Vorort,

Rick Deckard.

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