Zum Tod von Mark E. Smith

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  25. Januar 2018, 15:49  -  #Populäre Musik, #Kommunikation

Foto pitchfork.com

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Wir sind mit Musik der 1980ziger Jahre sozialisiert worden. Wir haben uns für Künstler abseitig der Charts interessiert! An dem Sänger MARK E. SMITH und seiner Band THE FALL kam keiner vorbei!

Nun lesen wir viel über das musikalische Erbe von The Fall und über die Bockigkeit des Sängers. Und in jeder verfassten Zeile wird es um die Idee gehen, wie Konventionen aufgebrochen wurden!

Über den Sinn, gegen bestehende Normen vorzugehen, sollte man öffentlich diskutieren! Mir bleiben zwei wesentliche Erinnerungen, wenn ich an Mark E. Smith denke:

Irgendwann, Mitte der neunziger Jahre, vor dem ALTEN WARTESAAL in Köln: The Fall haben gerade 20 Minuten gespielt. Nachdem Mark E. Smith, Band und Publikum betrunken angepöbelt hat, ist er von der Bühne gefallen. Das Konzert war beendet. Etwas später vor dem Club, diskutierte ein Pärchen: „War es denn nun wirklich wichtig, dass gesehen zu haben?“ sagte die Eine. Der Andere antwortete (unwissentlich weise): „Egal, wir werden uns alle noch in 20 Jahren daran erinnern!“

Vor ca. 10 Jahren nahm Mark E. Smith mit MOUSE ON MARS!, unter dem Bandnamen, VONSÜDENFELD eine fast vergessene Platte auf. In dem Song FAMILY FEUD schlüpft Smith in die Rolle unterschiedlicher Familienmitglieder und schildert eine heftige Auseinandersetzung. Diese fünf Minuten sind voller Wahrhaftigkeit in der Artikulation und der Dramatik. Die beiden Musiker Andi Thoma und St. Werner, sind Teil dieser Performance mit ihrer kongenialen Musik, die mich immer noch tief bewegt.   

Mark E. Smith muss über sehr viel Energie verfügt haben. Denn die benötigte einer wie er, der immer versucht hat es anders zu machen. Ich glaube, diese Energie, kann nur einer haben, der das Leben geliebt hat.

Auf Wiedersehn, Du seltsamer Knabe!

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