Ärger mit der Unsterblichkeit - Andreas Donau & Sven Wegener Lit.Cologne 13. März 2015

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  14. März 2015, 12:10  -  #Populäre Musik

Ärger mit der Unsterblichkeit - Andreas Donau & Sven Wegener Lit.Cologne 13. März 2015

"Schreib die Gedanken sofort nieder, heb sie auf und gib sie wieder,..", singt Dorau in dem Song "Das weißt nur Du" und recht hat er, denke ich gestern Abend im IHK Börsensaal zu Köln, sitzend zwischen 1.000 anderen Menschen. Alle sind gekommen, um die ersten Worte aus dem im Mai erscheinenden Buch "Ärger mit der Unsterblichkeit" von Sven Regener & Andreas Dorau zu hören. Regener übernimmt im Buch die Rolle des Autors und an diesem Abend die des Vorlesenden. Erzählt wird die kuriose Geschichte(n) von Andreas Dorau. "Ich sass an der Schreibmaschine, Andreas ist um mich herumgelaufen und ich habe alles aufgeschrieben", sagte der Musiker und Schriftsteller Sven Regener, in einem Interview, wie das Buch entstanden ist.

"Hier geht es um Musik, auch wenn Dir das nicht liegt", singt Dorau in dem Song "So ist das nun mal" und gleiches denke ich als nächstes, wenn ich mir das Publikum ansehe. Abgesehen davon, dass sowieso jede Veranstaltung bei der Lit. Cologne ausverkauft ist, stelle ich mir die Frage, ob die Leute wegen dem Bremer oder wegen dem Hamburger hier sind. Denn die musikalische Aufmerksamkeit und im Prinzip auch die künstlerische Relevanz des Andreas Dorau dürften die wenigsten Menschen in den letzten Jahrzehnten mitbekommen haben. Regener ist da schon Massenkompatibeler . Und das meine ich voller Respekt allen gegenüber. Aber wie es nun einmal so ist, hier geht es um das erstaunliche Leben des Andreas Dorau bzw. um den Zauber, der ein Leben zur Legende macht (Big Fish).

Und das verfolge ich bereits seit 1985. Ich bin sozusagen selbst ein Fan der ersten Stunden. Mein gesamtes Kunst- und Musikuniversum beruht unter anderem auch auf dem Universum von Andreas Dorau, Der Plan, Ata Tak, der grandiosen bildgewaltigen Kunst des Moritz Reichelt, Düsseldorf, Holger Hiller ...

Immer wieder ist es mir schwer gefallen, andere Menschen von diesem Universum zu überzeugen oder ihnen mit ablaufender Zeit die Komplexität des ganzen Ganzen zu erklären.

Für Außenstehende mag sich das jetzt vermessen anhören, aber wenn Sie sich mal überlegen, was gestern in mir passiert ist, nachdem sich kaum jemant dafür interessiert hat, können Sie das vielleicht nachvollziehen Spätestens dann, wenn Sie das Buch gelesen haben, welches leider erst im Mai erscheinen wird.

Die besten Kapitel daraus wurden gestern vorgetragen. Andreas Dorau zeigte nach den gelesen Kapiteln, abschließend passende Filmausschnitte und Fotos oder zeigte echte Relikte der Vergangenheit. Höhepunkte dabei waren die Filmausschnitte aus Andreas Doraus vergessenem Spielfilm "Die Menschen sind kalt" (mit Horst Frank und Heiner Ebber der später auch als Jacques Palminger bekannt wurde bzw. ja wirklich zu heißt).

Bereits jetzt kann man davon ausgehen, dass dieses Buch eine riesen Sensation und ein Verkaufserfolg werden wird. Denn abgesehen davon, dass Andreas Doraus bisheriges Lebenswerk entsprechend richtig gewürdigt wird und ein richtiges Format gefunden hat, sind die Geschichten Mainstreamtäuglich und auf eine Art und Weise interessant, dass sie auch den Mainstream erreichen können.

Mehrere Lachanfälle von Sven Regener und dem Publikum belegen diese Wirkung. Niemand konnte sich dem entziehen. Und im Prinzip bringen diese denkwürdigen Lachanfälle, der Sog der Popularität in die Massen, mit dem ständigen Wunsch eine eigene schwer erklärbare Kunstwelt/Universum aufrecht zu erhalten alle erklärbaren Herkünfte zusammen.

Ein Wort noch zur eigene Sicht/Arroganz der Dinge, denn ich finde das sollte doch mal gesagt werden: Andreas Dorau spielt gerne mit dem Gedanken "Ärger mit der Unsterblichkeit" aus Sicht des Künstlers. Kurz und vorlaut möchte ich gerne anmerken, dass ich als Fan, Verehrer der ersten Stunde und Sammler dieser Welt und Werke ebenfalls "Ärger mit der Unsterblichkeit" habe. Denn ebenso wie der Künstler selbst, musste ich mein Leben lang und während meiner gesamten Musiksozialisierung immer für diese (ich nenne sie mal Ata Tak Welt) kämpfen. -längeres Nachdenken- ...stimmt gar nicht! Fast alle Menschen die ich kenne lieben diese Welt und sind gerne drin geblieben. Vielleicht liegt das auch daran, dass es eine einzigartige, ebenso komplexe und schwer erklärbare ist, wie die unsere echte und ebenso schöne. Aber wer vesteht das schon gegenwärtlich, wenn man sich nicht selbst einen eigenen Blick bewahrt.

Ehe ich abschweife! Das war ein wunderbar unterhaltsamer Abend, für die Menschen, die nicht so stark im Thema stehen und für alle anderen eine denkwürdige Offenbarung. Eine ähnliche Erinnerung haben ich und Kumpane Ewing an den legendären Andreas Dorau Auftritt, während der popkomm 1998 in der Tanzschule Dreesen, bei dem wir den inzwischen legendären Bären tatsächlich sehen durften. Leider war das vor diesen blog Zeiten, so dass es keine weitere Erinnerung gibt. 

Aber es gibt zwei Erinnerungen an die letztjährigen Andreas Dorau Konzerte. Lesen Sie gerne hier nach:

http://www.lomax-deckard.de/article-janelle-monae-tanzbrunnen-koln-andreas-dorau-studio-672-koln-22-06-2011-77645028.html

http://www.lomax-deckard.de/article-andreas-dorau-king-georg-koln-16-mai-2014-123671756.html

Alan Lomax

Konnten Sie bisher wenig oder gar nichts mit Andreas Dorau anfangen. Sehen Sie sich einmal dieses etwas neuere Video zu dem Song Stimmen in der Nacht an.

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