Scrooged - Danny Elfman: Eine enttäuschende Filmmusik!

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  22. Januar 2012, 17:40  -  #Orchestrale Musik

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Nicht jede (Wieder-)Veröffentlichung aus vergangenen Jahrzehnten ergibt Sinn.

Das beweist der Score von Elfman zu dem Richard Donner Film. Wenn auch mit 32 min einmal erfreulich kurzweilig geraten, gelingt es Elfman nicht, die vorweihnachtliche Stimmung mit der Horror-Komponente musikalisch innovativ zu verbinden.

Die Musik plätschert lustlos vor sich hin ohne rechte Ideen oder thematische Ansätze zu entwickeln und reisst einen wirklich nicht vom Hocker. Dabei bietet der Film doch alle Arten von Emotionen. Nach dem Hören hinterlässt der Score einen mit dem Eindruck, dass hier definitiv mehr drin gewesen wäre.

Ausserdem langweilt Elfman mit den ihm eigenen Stilismen und Mustern: die stets gleichen Chöre, Streicherläufe und Pomp, die man so alle auch woanders von ihm gehört hat. Im Falle Elfman ist es wie mit Zimmer oder Horner: kennt man einen, kennt man alle.

Diese Aussage ist sicherlich sehr verallgemeinernd und provokativ, aber so verhält es sich leider mit einigen Komponisten in der Filmmusik. Würde ich nicht wissen, dass es sich um Scrooged handelt, so käme ich auch auf die Idee, dass hier Auszüge von Batman gespielt werden.

Obwohl es sehr erfreulich ist, dass Labels wie La La Land, FSM (das leider seine Arbeit bald einstellt), Intrada, Kritzerland und andere sich immer wieder um Neu- und Wiederveröffentlichungen alter Musiken bemühen, so sind doch nicht alle immer sinnvoll, zumal diese CD's als Importe und limitierte Editionen auch nicht gerade günstig sind.

Scrooged wird großzügig durchgewunken und sei nur Die Hard-Fans von Danny Elfman zu empfehlen oder ganz passionierten Sammlern, die keinen Wert auf die Musik legen.

Enttäuschend!

Rick Deckard

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