Mein Leben als Nichtraucher!

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  27. April 2010, 12:26  -  #Kommunikation

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Mit ziemlicher Sicherheit bin ich nicht der erste Mensch, der einen blog-Eintrag zu diesem Thema schreibt. Wahrscheinlich gab es auch x-tausend Blogger, die den gleichen Titel verwendet haben. Und noch eins ist wahrscheinlich allen gleich: Schreiben als Therapie!

 

Angefangen zu Rauchen habe ich 1989. Damals hatte ich als Nachtportier an der Rezeption eines Hotels gearbeitet. Dienstbeginn war um 23:00 Uhr. Da ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Rezeption des Hotels fahren musste, vertrieb ich mir die Zeit mit Musikhören. Auf meinem Walkman (oder war es schon ein CD-Player?) hörte ich damals Donald Fagan’s konzeptionelles Meisterwerk „The Nightfly“. Diese Zusammenkunft von Ereignissen verleiteten mich eine Schachtel Zigaretten zu kaufen. Ich musste Stand mit meinem coolen Leben halten.

 

In der Folge rauchte ich einfach gerne. Hemmungslos, mal viel, mal wenig, aber immer mit Genuss, selten aus Langeweile oder Gewohnheit. Natürlich, werden das fast alle Raucher von sich behaupten. Überhaupt ist es so, dass ich mich hier mit einem Thema beschäftige, dass fast alle Menschen an geht und zu dem jeder was zu sagen hat. Was die Sache sehr schwer macht, da es somit weder Experten gibt, noch Menschen die eine geistreiche Meinung haben. Ausnahmen bestätigen zum Glück auch hier die Regeln, siehe unten.

 

Was jetzt nach drei Tagen kaltem Entzug direkt auffällt, ist, dass es nur ein schwarz und ein weiß gibt. Die Möglichkeit seinen Konsum zu halbieren oder gar in die komfortable Lösung: „Partyrauchen“ wahrzunehmen wird nicht akzeptiert.

 

Dabei ist das wirklich Blödsinn!

 

Mit dem Thema Nichtrauchen nehme ich erster Linie einen harten Schnitt in meine Gewohnheiten und meine persönliche Freiheit vor. Die Entscheidung liegt bei mir und in sofern ist es auch egal, wenn ich einfach zwischendurch wieder anfange und dann wieder aufhöre. Das ist für einen Nichtraucher nicht nachvollziehbar und für andere Raucher mit einem gewissen Argwohn und Neid behaftet.

 

Die Entscheidung mit dem Rauchen aufzuhören habe ich bereits vor einigen Jahren getroffen. Wenn ich das vierzigste Lebensjahr erreicht habe, wollte ich aufhören. Mir scheint dieser Zeitpunkt noch immer logisch. Denn dann habe ich zwanzig Jahre gesund gelebt und zwanzig Jahre ungesund oder zumindest mit täglichem Rauchzugang. Hintergrund aller Überlegungen war meine Gesundheit. Ich will es vermeiden, einmal die berühmte Frage von einem Arzt gestellt zu bekommen, ob ich denn Rauche und er mir im Zusammenhang mit einer finsteren Diagnose mitteilt, dass das schade bzw. mein Schicksal ist! Mathematisch gesehen, halbiere ich nun also die Wahrscheinlichkeit frühzeitig an einer Raucherkrankheit zu sterben oder an Begleiterscheinungen zu leiden.

 

Was aber ist, wenn ich Diabetes bekomme oder meine Neurodermitis weiter voranschreitet? Was ist wenn demnächst eine weitere schlimme Diagnose gestellt wird, die nichts direkt mit dem Rauchen zu tun hat?

 

„Er sucht nach fadenscheinigen Ausreden“, höre ich Euch schreien! „So wird er es niemals schaffen“, ruft mein eigenes Gewissen.

 

Letztendlich habe ich nun nach fast über 60 Stunden ohne Kippe eine Sache für mich selbst verstanden: Ich muss niemanden Rechenschaft ablegen, denn beim Rauchen (oder beim Aufhören)  ist es wie beim Sterben, man macht es alleine.

 

Dahinten meldet sich eine Dame! Ja, bitte, die Dame mit dem blauen Amulette: „Lieber Herr Lomax, ich bewundere es wie sie so stark durch das Tal der Tränen marschieren, aber, wenn Sie Rauchen, rauchen Sie doch nicht alleine. Sie berauben Ihrer Umwelt die frische Luft, Sie verpesten Sie!“. Ja, vielen Dank für Ihre Anmerkung meine Dame! Ich würde Sie gerne verweisen. Bitte lesen Sie auf der offiziellen Website, meines Helden Joe Jackson, den Aufsatz  „The Smoking Issue". http://www.joejackson.com/smoking.php

 

Denn damit sind wir wieder mitten im Thema: Eigene Meinungen werden geschaffen, es gibt kaum Begründungen! Nichtraucher sind gegen das Rauchen und benutzen leere Phrasen und unwichtige Argumente. Raucher rauchen und wissen nicht einmal warum.

 

Mir geht es wie Joe Jackson. Ich sehe einen kulturellen Bezug und es gibt Momente bei denen man eine Zigarette benötigt. Dass, ist kein Hintertürchen, sondern eine Haltung und eine Frage des Genusses.

 

Mal sehen wie es weiter geht!

Alan Lomax

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