Ein Lied für jede Gelegenheit - “Where have I loved you before”

von Alan Lomax  -  19. Dezember 2008, 09:01  -  #Jazz


Dieses 1:01 kurze Intermezzo stammt von der großartigsten Jazz-Rock-Fusion-Scheibe aller Zeiten!

 

Eingespielt von der damalig wahrscheinlich besten  technischen Band des Universums „Return to Forever“ in Form dieser vier Musiker:

 

Chick Corea spielt unglaubliche Sci-Fi Gebilde auf seinen Keyboard-Plantagen, Bassist Stanley Clarke macht mit seinem Instrument Dinge, die noch niemals jemand zuvor gemacht hat und lässt Orchester auf 4-Seiten (manchmal auch auf 6-Seiten) erklingen, Lenny White ist mit seiner Kunst auf dieser Platte bereits in die Schlagzeuggeschichte eingegangen und Gitarrist Al Di Meola weiß genau wie er den ganzen kruden Trip zurück zum Mutterschiff Erde bringt.

 

Die Platte ist ein Meisterwerk und gehört in jede ordentliche Plattensammlung. Allerdings wird das kurze „Where have I loved you before“ oftmals überhört und kaum wahr genommen.

 

Ich würde mir wünschen diese Nummer heute das erste Mal gehört zu haben. Tatsächlich passierte das im Sommer 1984! Vielleicht habe ich das Album dann 1988 das erste Mal registriert. Das war vor über  20 Jahren. Seitdem habe ich das Album im regelmäßigen Abstand gehört.

 

Seit einigen Jahren höre ich„Where have I loved you before“ oftmals zufällig auf meinem ipod.  Die Funktion Random-Play unterstützt dieses Karma, egal wo ich bin! Und es funktioniert immer. Ich werde immer wieder von den abenteuerlichen Songstrukturen eingefangen, mitgerissen von den unmöglichen Taktwechseln und mutiere zu einem schizophrenen Monster aufgrund der unendlichen Stimmungswechsel.

 

Beim ersten Mal hören wird man wahrscheinlich denken, dass es sich um eine Improvisation von Corea handelt. Nach genauem hin hören, scheint dies aber unmöglich. Die lyrischen Momente sind analog zu den epischen Klängen so exakt terminiert, dass es unmöglich scheint, so etwas spontan spielen zu können. Ähnlich wäre es wohl wenn Friedrich Schiller an einem Freestyle-Battle teilgenommen hätte und dabei Spontan, „Ode an die Freude rausgekommen“ wäre. Das geht doch nicht!

 

Album:

Where have I know you before

1974 Polydor

Return to forever

Featuring

Chick Corea

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