FEWS – Blue Shell Köln, 14. Februar 2017

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  15. Februar 2017, 18:25  -  #Konzerte

FEWS – Blue Shell Köln, 14. Februar 2017FEWS – Blue Shell Köln, 14. Februar 2017
FEWS – Blue Shell Köln, 14. Februar 2017FEWS – Blue Shell Köln, 14. Februar 2017

Was uns alle an diesem Abend verbindet ist die Liebe zur Musik. Nach einem langen Dienstag, haben es immerhin fast 100 Leute geschafft sich auf zu raffen, um die FEWS noch einmal in einem kleinen Club zu sehen, bevor sie die etwas größeren Bühnen erklimmen und den Festivalsommer 2017 in Europa erobern werden.

Wir alle fühlen uns ähnlich wie Rob Gordon, Barry und Todd (High Fidelity; Nick Hornby) die sich nach einem hartem Tag in ihrem Plattenladen entschieden haben, die aufstrebende Sängerin Marie De Salle in einem kleinen Club zu sehen. Leicht gelangweilt, mit einigen Wochen-Mitten-Bieren ausgestattet hat man den Club betreten, mit diesem überheblichen Wissen, sowie schon alles gesehen und gehört zu haben und lebt leicht mit der Vorstellung doch noch frühzeitig sein warmes Bett zu finden.

Wobei man vielleicht noch die Fanatiker von den Träumer trennen sollte: Denn Gordon sieht ehr seine Traumfrau („…sie schreibt zu Hause Songs, fragt mich, was ich davon halte, und vielleicht nimmt sie ein paar unserer privaten Späßen in ihre Texte auf“), während Barry und Dick ehr auf Musikgeschmack und –kenntnisse setzen.

Egal, was dann zählt ist dieser eine Augenblick, wenn man das erste Mal seinen Tunnelblick von der Bühne richtet, sich im Saal um sieht und wahrnimmt, dass nicht nur die Freunde ein glückliches Grinsen im Gesicht haben, sondern ein perfider schöner Moment des Einklangs im Raum liegt. Der Einklang aller Sinne, aller Zuschauer, im Tentakel der Band der absoluten Synergie, des Glücks und dem unerklärten Bewusstsein, dass hier gerade etwas Großes passiert.

Wir sehen vier äußerst aufgedrehte aus Schweden und Amerika stammende Musiker, die einen vehementen, streckenweise, schwer zu antizipierenden Gitarrensound produzieren. 

Was nach kurzer Zeit direkt klar wird ist, dass das nicht alles war. Direkt traut man diesen irgendwie lustig aussehenden Typen mehr zu. Was bedeutet, das dort Talent, Kreativität und Potenzial vorhanden ist. Obwohl mit dem Post-Shoegaze Song KEEP ON TELLING MYSELF ein fast acht Minuten langes  killendes Klanggewitter über Zlatan Ibrahimovic vorliegt und auch vorgetragen wird, ist das Konzert nach unter einer Stunde vorbei, was völlig ok ist. BLUR, THE STONE ROSES und NIRWANA (im gegenüberliegenden Ex Rose-Club) haben damals bestimmt auch nicht länger gespielt…

Aus dem Post-Punk Dreieck Köln Luxemburger Straße

Alan Lomax

 
Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren: