Mono - Live im Gebäude 9 Köln

von John Ross Ewing  -  2. Dezember 2012, 17:49  -  #Got my eyes on you - Ewings Kolumne

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Am 27.11. 2012 trat die japanische Band Mono im Kölner Gebäude 9 auf. Takaakira Goto, Tamaki Kunishi, Yasunori Takada und  Yoda spielen Post-Rock mit stark cineastischer Prägung. Insbesondere das neue Doppelalbum ‚For my parents‘ kann als imaginärer Soundtrack durchgehen, beim Konzert habe ich mir mehrfach Titelmelodien von 50‘s und 60‘s-Fernsehserien vorgestellt, die von den stillen Japanern durch den Post-Rock-Wolf gedreht und mit fetter Orchestrierung veredelt wurden. Irgendwie schaffen es Mono, sich von den anderen (fantastischen) Bands wie Mogwai oder Godspeed You Black Emperor! zu unterscheiden. Speziell ist natürlich auch der riesige Gong, der unabdingbar den Sound mitprägt. Es muss das intuitive Verarbeiten japanischer Kultur sein, der Gestus dieser Band, der Hang zu Visualisierung auf Covern und in Videos und die unprätentiöse Haltung auf der Bühne. Eine solche Haltung kann einer Band zu einem Gesamtkunstwerkstatus verhalfen, so ordne ich das für mich ein. Man kann grundsätzlich bei allen Bands, die extrem mit einer Laut-Leise-Dynamik arbeiten, kritisieren, dass der Sound sich immer wieder ähnelt, aber das wäre ungerecht. Diese Musik lebt einfach davon, mit episch angelegten Sounds dafür zu sorgen, dass man weggetragen wird. So sorgt Musik im besten Sinne dafür, dass man sich verlieren und in einen anderen Zustand versetzen lassen kann. ‚Pure as snow‘ mag da als Beispiel dienen:

Unfassbar schön. Eine Schande, dass sich nur 200 Zuschauer zu solchen Konzerten einfinden.

John Ross Ewing 

http://www.monoishere.com/

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