Gabba Gabba Hey oder wie es manchmal einfacher ist nicht zu antworten

von Alan Lomax  -  17. Dezember 2008, 14:11  -  #Kommunikation


Als leidenschaftlicher Musiksammler kennt Ihr sicherlich das Problem, dass auch Alan Lomax hin und wieder hat.

 

Freudig geht man mit seinen ca. 12 Kollegen zum Mittagessen. Die Erwartungshaltung an die Gespräche ist nicht groß. Primär geht es um Nahrungsaufnahme und einer ca. 45-minütigen Absetzung vom Arbeitsplatz.

 

Nach dem die Tabletts positioniert sind, vergleiche zwischen den einzelnen Menus abgehandelt wurden, stellt einer der Kollegen die erschütternde Frage: „Was für Musik hört Ihr eigentlich?“

 

Erstmal bin ich dann immer froh, wenn ich nicht direkt angesprochen werde. Dummerweise macht Passivität interessant. Und somit sehe ich mich dann oftmals von 24 Augen umzingelt, die alle auf die entscheidende Antwort auf die Frage : „Was für Musik hörst Du eigentlich?“ warten.

 

Im Laufe der Zeit habe ich die Gleichmütigkeit kultiviert. Und antworte dann mit „Och, ich höre alles was nicht im Radio läuft!“. Schlauer wäre aber die Antwort „Ich höre alles!“, womit man natürlich totale Ignoranz demonstriert. Das subversive Element „…alles was nicht im Radio!“ macht einen da schon interessanter. Aber ist das der wesentliche Punkt? Klares Nein! Denn der Gleichmut rührt ja von einer gewissen Arroganz:

 

Nämlich der Arroganz wissentlich über ca. 25 Jahre Musik hören kultiviert zu haben. Trends aufgespürt zu haben und Entdeckungen der Vergangenheit gemacht zu haben, von denen andere Forscher nur träumen können. Besitze sein eigen zu nennen, die in der limitierten Vinyl-Version vielleicht noch 499 andere Menschen auf der Welt haben. Augenblicke des leidenschaftlichen Musikkoitus erlebt zu haben, von denen normale Hörer nur träumen können.

 

Also zusammengefasst ist es fast unmöglich sein leidenschaftliches Musiker Leben während eines Mittagsessens zwischen Kollegen zu präsentieren. Das hat nichts mit Arroganz zu tun, sondern mit Würde und Respekt.   

 

Eine gute Antwort ist auch die eines gleichgesinnten Freundes: „Ich höre die Ramones!“ Damit ist eigentlich alles gesagt und nach einem kurzen stillschweigen, wird einfach das „normale“ Gespräch wieder aufgenommen. Es sein denn, es gibt jemanden der das Gespräch fort führen möchte. Und dann ist ja auch alles klar. …

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