Malavita – The Family - (2013) Luc Besson

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  14. Mai 2017, 09:22

Malavita – The Family - (2013) Luc Besson

Luc Bessons filmisches Werk ist unbestritten mehr als respektable. Neben vielen überdurchschnittlich Mainstreamproduktionen, sind ihm im Laufe der letzten Jahrzehnte auch eine einige nachhaltige Klassiker gelungen, vielleicht sogar der ein oder andere ganz besondere Film.

Robert De Niro ist vielleicht die Ikone des neuen Hollywoodkinos. Wahrscheinlich einer meiner ewigen Lieblingsschauspieler, zumindest aber einer der Besten. Weil er in mindestens 10 Filmen Rollen spielt die unvergessen bleiben wegen seiner Performance und weil er mindestens 20 Sequenzen in seinem Schauspielerleben gehabt hat, die den Beruf und die Gilde der Darsteller noch in 100 Jahren neu definierten werden. 

Hätte es vor 20 Jahren einen Film von Besson, mit De Niro und zudem Tommy Lee Jones und Michelle Pfeiffer gegeben der weitestgehend den Genres Mafiafilm und Komödie zuzuordnen gewesen wäre, dann hätte nicht nur jeder über diesen Streifen gesprochen, sondern hätte ihn auch gesehen. 

An mir ist Malavita bis vorgestern komplett vorbei gegangen. Netflix musste erst kommen, um ihn mir vor die Nase zu halten. Bei dem Cast und der Geschichte, konnte ich selbst nach einem langen Abend zwischen betrunkenen skandinavischen Eishokeyfans nicht abhalten und musste ihn mir noch ansehen.

Nun gut, die Story ist schlicht: Familie Mazoni landet im Rahmen des Zeugenschutzprogramm in irgendeinem Kaff in der Normandie. Der übliche Kulturclash setzt ein, später fliegt die Familie samt FBI-Agenten auf, ein Killerkommando übernimmt den Rest.

Und es ist gar nicht die unlogische Geschichte, auch nicht die Klischeebeladenen Gags oder gar schlecht aufspielende De Niros oder Pfeifers, auch ist es gar nicht mal die Inszenierung, da die Bilder zum Teil sinnstiftende epigonische Anleihen an andere große Filme dieser Art sind.

Es ist ehr die völlige Unwichtigkeit des Streifens an sich, der einem einfach mal klar machen muss, wie umbedeutsam das Kino geworden ist. Es wäre ja auch alles anders, wenn eben nicht diese Schauspieler und dieser Regisseur diesen Film gemacht hätten. Aber so bleiben so viele Fragen offen. Insbesondere nach Inspiration, Leidenschaft, Kreativität, Motivation, Haltung und die gute alte Frage nach der Magie der Cinematographie.

Eigentlich wollte ich keine Verrisse über Filme mehr schreiben, da sie nutzlos sind. Nicht nur wegen der subjektiven zerstörenden Sicht eines Autors solcher Verrisse, die ja meist auch durch Persönlichkeit und eigener Frustration, sowie wohligen elitären Gehabe zu erklären sind. Aber in dem Fall, stelle ich mir wirklich die Frage, wohin das alles führen soll?

Abgefilmte Plagiate wie Malavita zerstören das Kino und sind zumindest auch zum kleinen Teil daran schuld, dass das Kino, wie wir es kannten nicht mehr existiert. Das Videotheken geschlossen wurden, Kinos pleite gegangen sind und TV-Studios die Arbeit übernommen haben, die eigentlich Filmstudios zu erledigen gehabt haben.

Diesen Film haben sie noch nie in der DVD-Grabbelkiste ihres Elektrofachmarktes gefunden, nun steht er aber in des Endlauslieferung ihres Streamingdienstes. Fragt sich was besser ist.

Von der Spitze der Liste der schlechtesten Filme aller Zeiten!

Alan Lomax  

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