SUPER - Indie Trash von James Gunn

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  13. Februar 2012, 11:00  -  #Filme

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Ein Loser verliert seine Frau an einen örtlichen Kriminellen. Da er sehr an ihr hängt und sie liebt, versucht er sie zurück zu gewinnen, was natürlich scheitert, weil er ein Loser ist.

Gedemütigt und gepeinigt weiss er keinen Rat, bis er eines Tages durch eine göttliche Eingebung beseelt sich zu einem Helden mausert. Einem "Super"helden. Er näht sich ein Kostüm und erkundigt sich in einem Comic Shop nach den Eigenschaften diverser Superhelden ohne Superkräfte. Die örtliche Verkäuferin ist fasziniert von ihm und wird später seine Assistentin.

Da er keine Waffen hat, zieht er mit einer Rohrzange los und schlägt allen Kriminellen in der Stadt den Schädel ein. Nur der Versuch seine Frau aus den Klauen des Bad Guy zu befreien misslingt auf ganz peinliche Art. Er rüstet auf zum definitiven Gegenschlag ... .

Gemeinhin gibt es ja die Unterteilung in A- und B-Filme. 'Super' gehört in die Kategorie D-Filme. Der Film ist auf der einen Seite sehr sympathisch und ernst, auf der anderen Seite unfassbarer Ultra-Trash mit ganz miesen, brutalen und einfach nur schlechten Szenen. Ein recht krude Mischung, in diesem Film wäre definitiv mehr drin gewesen. Ich verweise in diesem Zusammenhang an den grandiosen 'Kick Ass':

http://www.lomax-deckard.de/article-kick-ass-von-matthew-vaughn-57699269.html

Der Hauptdarsteller Rainn Wilson ist mega-unsympathisch von der ersten bis zur letzten Minute, Ellen Page liefert eine der schlechtesten Leistungen ihrer Karriere ab, Kevin Bacon spielt routiniert den Bad Guy, einzig Liv Tyler ist grossartig.

Aber der Film ist nicht nur schlecht. Es gibt einige ganz grosse Szenen, die asthmatische Lachanfälle provozierten und viele Momente, die als fast tragisch zu bezeichnen sind. Hier wäre eine klarere Bekundung zur Komödie oder Moralkino besser gewesen. So ist man sich im unklaren was das alles soll.

Einen Pluspunkt hat der Film: der Realitätsbezug ist in einigen Szenen enorm, nur die Problemlösung eine, nun ja, sagen wir brachiale. Gerade diese Momente sorgen für die grössten Lacher. Interessant ist der Film auch deswegen, weil er zeigt, wie schmal der Grat zwischen Pazifismus und Gewalt, zwischen Moralverständnis und Soziopathentum sein kann.

Hätte der Regisseur dieses Problem filmisch besser umgesetzt und auf die Trash-und Comedy Elemente verzichtet, wäre 'Super' ein Super-Film geworden. So wird er in den untersten Videotheken-Schubladen verschwinden und nur Trash Fans in Erinnerung bleiben.

Der Film ist nicht jugendfrei, bzw. ab 18 Jahren freigegeben.

Rick Deckard


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