Lomax Pains Of Being Boring at Heart
Die vergangenen Tage habe ich mir mal wieder einige neue Bands angehört. Dabei waren u. a. The Gaslight Anthem, Peter Broderick, Mark Farina, Phosphorescent, Andrew Bird, Titus Andronicus, Vivian Girls, Camera Obscura und Fever Ray.
Weiterhin die neuen Platten von Iggy Pop, Grizzly Bear, Phantom Ghost und The Thermals.
Über das Wochenende habe ich im Live-Stream und auf MTV einige „Highlights“ von Rock am Ring gesehen: Billy Talent, Tomte, Jan Delay, Slipknot, Placebo, The Prodigy, Mando Diao und Limp Bizkit, sowie The Killers, Polarkreis 18 und Gallows.
Einige Tage zuvor wurde ich genötigt mir die Comet Preisverleihung auf Viva anzusehen. Dort habe ich Sprotfreund Stiller, Monrose und Jeanette Biedermann gesehen.
Ich denke, dass das ein recht umfassender und repräsentativer Querschnitt durch die aktuelle Pop- und Rockwelt ist. Gerne lasse ich mich berichtigen, weise allerdings direkt darauf hin, dass diese Zusammenstellung zufällig und generisch zustande gekommen ist. Somit weder Anspruch auf Qualität, noch auf Vollständigkeit darstellt.
Mir fällt bei diesem oberflächlichen Betrachtung und dem intensiven Zuhören und Zusehen nur eins auf. Pop- und Rockmusik im Mainstream und aus dem Independentlager ist langweilig. Es passiert nichts weiter, als das Zitieren alter bekannter Muster.
Es fängt an mich zu langweilen und ich gebe gerne zu, dass ich derzeit recht skeptisch gegenüber der Aussage „die Musik entwickelt sich stetig weiter“ stehe.
Richtig, man muss sich fragen, warum sie sich überhaupt weiterentwickeln soll. Reicht es nicht, wenn neue moderne Garagenbands einem die Rübe weg hauen und man sich über ein wenig Subkultur im Leben leidenschaftlich freut, wenn man z. B. die Vivian Girls oder The Pains Of Being Pure At Heart hört. Oder ist es nicht einfach schön, wenn man mit einem Glas Wein den tollen Melodien von Camera Obscura oder Andrew Birg folgt?
Manchmal habe ich einfach keine Lust mehr!
Aber ich bleibe aufrecht, süchtig und gebe nicht auf! Verweise allerdings darauf, dass es mir immer weniger Spaß macht, zu lesen, dass z. B. eine wirklich tolle neue Band wie „The Pains of…“ My Bloody Valentine als Idole haben oder ich ein xtes Mal lesen muss, dass Grizzly Bear vertonte rätselhafte Musik machen, die dennoch eine klare Linie hat.
Es langweilt mich einfach!
Wie gesagt ich gebe nicht auf. Ich werde weitersuchen und hoffe auf glorreiche Musiksessions mit meinem Freunden, freue mich auf das Mogwai-Konzert in Bochum, auf Mothers Finest in Dortmund, lechze nach Brian Wilson in Bonn, lese gespannt die TDTs und kann es nicht erwarten nach Haldern zufahren.
Haldern-Pop ist und kann Richtung weisend sein. Zumindest wird dort immer noch versucht eine, Flucht herzustellen und sich vom Einerlei abzuheben.
Trotzdem es bleibt so. Mein Traum wäre es nach Rotterdam zum Nortz Sea Jazz Festival zu fahren. Nicht zu letzt weil dort Burt Bacharach, Hank Jones, Toots Thielemans und John Zorn spielen.
Ach, und da ich gerade bei Träumen und Wünschen bin. Auch ich habe einen Wunsch für Haldern (möchte mich allerdings nicht mit den Damen und Herren des Haldern-Forums messen): Wilco ! Warum? Weil Sie mich der Konzert DVD "Ashes of American Flags" wirklich begeistert haben.
Hier schließt sich der Kreis und die Leidenschaft ist wieder da.