SANS SOMMATION - Daniele Patucchi

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  30. Juli 2022, 10:53  -  #Filmmusik, #Popmusik, #Jazz, #Kino

Bildquelle: Chris' Soundtrack Corner

Bildquelle: Chris' Soundtrack Corner

Sans Sommation (Dt. "Ohne Warnung") ist ein Kriminalfilm aus dem Jahr 1973, der mit Maurice Ronet, Mario Adorf und Bruno Cremer in den Hauptrollen prominent besetzt von Bruno Gantillon realisiert wurde.

 

Chris' Soundtrack Corner hat die Musik von Daniele Pattuchi auf dem eigenen Label veröffentlicht. Auf der CD ist die vollständige Filmmusik auf 12 Titeln zu hören, nebst 3 Bonus Tracks mit Source Music.

Die Komposition ist monothematisch ausgelegt, angereichert mit Source Music. Das Hauptthema ("Main Title") wird von einer Flöte intoniert, einer gedämpften Trompete fortgeführt, um auf Tasteninstrumenten auszuklingen, untermalt von Streichern. Es ist eine wunderschöne Melodie mit einem zarten, melancholischen, wenn auch nicht fatalistischen, Unterton, die das musikalische Gerüst der Komposition bildet. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist Track Nr. 6 ("The World Is A Bistro") in dem es nur auf einem Klavier leicht variiert vorgetragen wird.

 

Die Musik lässt sich dem Subgenre des "Pop-Scoring" zuordnen und die Komposition ist auch entsprechend instrumentiert, sie atmet unverkennbar den Geist der 70er Jahre und lässt - gerade Nostalgiker wie mich - tief durchatmen, weil sie an eine andere, vielleicht nicht bessere, so doch schöne Zeit erinnert.

 

Gleich der nächste Track Nr. 2 ("Don't touch him with your smile") ist Hinhörer, luftige, melodische, entspannte Musik mit Bacharach'schen Anklängen. Mit "Elikiller" (Track 3) und "Under Surveillance" (Track 10) schlägt die Musik actionlastigere, elektronische Töne an. "Rien va plus" (Track 09) ist eine erstklassige Big Band Nummer, die in den Bonus Tracks nochmals in der Film Version präsentiert wird.

 

Sans Sommation ist eine klangtechnisch exzellente Produktion und ich werde in Zeiten des Streaming nicht müde zu betonen, dass Musik auf Tonträgern wie CD und LP nach wie vor um Längen besser klingt, als auf entsprechenden digitalen Plattformen. Es ist kein Rauschen zu hören, die Bässe sind satt, die Höhen transparent und die Mischung, der Gesamtklang bestechend (Mastering Mike Grinser und Editing sowie Digital Restoration Christian Riedrich).

 

Hervorzuheben ist auch das schöne und gelungene Artwork von Aletta Heinsohn und die informativen Liner Notes von Randall D. Larson (der Filmmusik-Sammlern bekannt sein dürfte).

 

Es erfüllt einen Film- als auch Filmmusikliebhaber mit Freude, dass - wie hier Chris' Soundtrack Corner - Menschen mit Leidenschaft die Mühe auf sich nehmen, solche ansonsten in Vergessenheit geratene Künstler und deren Musik aufwändig zu produzieren und auf den Markt zu bringen.

 

Wer Film- oder Instrumentalmusik schätzt, sammelt, mit Leidenschaft hört, dem sei diese Produktion wärmstens ans Herz gelegt. Die CD bietet in 36 Minuten und 6 Sekunden pures Hörvergnügen.

 

Rick Deckard

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