Jurassic World - Michael Giacchino
Wie ein Monolith ragt sie hervor, die Musik von John Williams zu Jurassic Park von Steven Spielberg, eine der besten orchestralen Musiken vom Maestro und eine der schönsten Filmmusiken überhaupt, reich an Themen und Motiven, dynamisch, majestätisch und opulent.
Es gebührt Giacchino Respekt, bei einem so berühmten und grossen Vergänger, sich an die Vertonung des neuesten Films dieses Franchise gewagt zu haben. Das Ergebnis spricht für seinen Mut.
Ihm ist eine vielschichtige, spannende und in Teilen mitreissende Musik gelungen, die sich nicht auf den Themen eines Williams ausruht, sondern die Geschichte konform zur neuen Handlung mit eigenen Ideen weiter erzählt.
Nur in Track 3 und 4 ('Welcome to Jurassic World' und 'As The Jurassic World Turns') erklingt das berühmte Thema von Williams, ansonsten sind die übrigen 22 Tracks Eigenkompositionen.
Was die Musik abseits des Films hörenswert erscheinen lässt, ist die Tatsache, dass Giacchino zum einen für ein grosses, klassisches Orchester komponiert hat und zum anderen die in heutiger Zeit leider so häufig dominierenden monotonen Computer generierten Percussions überhaupt nicht anklingen, gerade in den Action dominierten Passagen. Das ist für die Ohren eine reine Wohltat.
Giacchino nutzt die Möglichkeiten eines Orchesters um vielfältige Stimmungen und Spannungen zu kreieren. Die Action-Passagen in der Mitte des Scores sind wuchtig und voll Ausdruckskraft, in den ruhigeren Passagen zeugen die Stücke von dem Talent und auch der Fähigkeit von Giacchino Melodien zu komponieren, die haften bleiben.
Eine gute Zusammenschau der Themen und Ideen des Scores bietet die fast 13 min. Suite, die leider nicht einzeln zum Download zur Verfügung steht, sondern nur im Verbund mit der ganzen Musik.
Die Musik von Jurassic World ist Freunden dieser Musikgattung wärmstens ans Herz zu legen und sie zeugt davon, dass man Filme immer noch auf die gute und altmodische Art mit einem Orchester am besten vertonen kann.
Ein Lichtblick!
Rick Deckard