Shameless – Staffel 2

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  31. Mai 2012, 09:51  -  #Fernsehen

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Es gibt viele Menschen die sog. Sitcoms ablehnen! Viele mögen das „cannes laughter“, also das eingespielte Gelächter eines möglichen Studiopublikums nicht, vielen ist die Abfolge von Gags und komischen Momenten einfach zu viel.

Dramatische Elemente in einer Serie waren in Deutschland von je her beliebter als klassische amerikanische Sitcoms wie Steinfeld oder Frasier. Ein paar Ausnahmen (King of Queens, Hör mal, wer da hämmert oder Eine schrecklich nette Familie) haben sich durchgesetzt, werden aber künstlerisch kaum gewürdigt. Aktuellere amerikanische Produktionen wie Keine Gnade für Dad, My Name is Earl oder die Büro-Sitcom 30 Rocks, setzen sich nicht durch, weil die Inhalte zu Amerikanisch sind.

Bei allen weiteren Überlegungen wäre es noch interessant die deutschen Sitcoms zu erwähnen und zu analysieren, warum die eine (Stromberg) so gut funktioniert und die andere (nennen wir ruhig alle RTL-Versuche z. B. Die Camper, Ritas Welt, Anke etc.) eben nicht.

Die heilige dritte Liga, die mit dem dramatischen Unterton hatte ich im Vergleich zu Shameless  ja bereits in Bezug zur ersten Staffel hier angesprochen: http://www.lomax-deckard.de/article-shameless-fox-serie-eine-amerikanische-familie-99230536.html

Nach dem saukalten Winter, erleben wir die Gallaghers im knallheißen Sommer von Chicago. Es sind Sommerferien und die Gallaghers versuchen ihre Haushaltskasse mit Kinderbetreuung aufzubessern. Diese Grundidee mag vielen Zuschauern wie ein Zufall vorkommen, bildet das Set-Up aber das Grundgerüst für den Wahnsinn. Denn heißer Sommer bedeutet viel Schweiß und nackte Haut. Kinderbetreuung bei den Gallaghers bedeutet ca. 20 Kleinkinder unter 3 Jahren in der Obhut von, na ja egal, wer eben gerade da ist. Schließlich werden die lästigen Schreihälse sowieso direkt vor den Fernseher gesetzt.

Die zweite Staffel erfüllt alle Erwartungen. Man muss in erster Linie von dem besten Trick der Autoren sprechen, wenn man den Grund für den hohen Anspruch der Unterhaltung verstehen will. Anders als bei anderen Serie (Charakterweiterentwicklung) steht hier die Verwahrlosung der Charaktere im Vordergrund.

Der unglaubliche kommerzielle Erfolg der Serie spricht Bände! Kritiker und Publikum sind höchst zufrieden und somit werden wir hoffentlich noch lange Spaß an dieser tabulosen Anarchie haben.

Allerdings bezweifele ich, dass die Serie ihren Platz im deutschen Mainstream finden wird. Und wahrscheinlich ist das auch gut so!

Aus der Alibi-Bar

Alan Lomax

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