Mixed Tape – Mai 2010-05-28

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  31. Mai 2010, 19:10  -  #Populäre Musik

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California Dreamin – Motorpsycho

Eine der besten Coverversionen dieses abgenutzten Hits überhaupt. Erschienen auf der 1992er Scheibe „8 Soothing Songs for Ruth“. Aus heutigen Bandgesichtspunkte ehr billig runter geschrammelt und (dieser Vergleich muss sein) von dem Overdrive der Gitarre doch ehr an Nirvana erinnernd.

Nothing In This World – Emil Bulls 

Der geneigte Leser mag überrascht sein, ich bin es auch! Emil Bulls habe ich eigentlich immer als drittklassige Kirmesrockband für sechstklassige Festivals verstanden. Aber dieser Song ist einfach befreiend. Ein rockig epischer Granit, der sich an der kompletten harten Musikgeschichte bedient und insbesondere durch die grandiosen Van Halen Synth Line zu begeistern weiß. Dosenbier auf, Fenster runter, Musik aufdrehen, Angelausrüstung checken und runter zum See, natürlich mit erhobenen Armen und lautem Gebrüll! Es ist Sommer

Bombay Bicycle Club – Always Like This 

Pavement spielen derzeit in Deutschland und drum herum. Ich bin nicht dabei. Obwohl ich ihr zweitgrößter Fan aller Zeiten bin. Ich muss es mir auch nicht ansehen, ich habe die Zeit (auch) hinter mir. Ich suche mir Alternativen und Gründe für eine Gegenkultur und schließe mit der Vergangenheit ab. Hier ein schönes Bloc Party und -vieles mehr- Plagiat. Egal, wo nach es klingt, es macht Spaß. Läuft seit Wochen quer auf allen Kanälen und in meinem Kopf. Always like this...

Pavement – You Are A light 

Was soll’s! Pop und insbesondere Mixed Tapes sind zum Wiedersprechen da. Scheiß auf Gegenkulturen, ich will Pavement hören. Dedeledele! Ewige Lieblingsnummer um unter Bäumen zu liegen und vieles mehr. Wundervoll, gleich drei mal hören. Bestätigt zu recht und vollkommen alles immer richtig gemacht zu haben.

„En Gallop“ – Joanna Newsom 

Eine Nummer von der völlig an mir vorbei geschlitterten  THE MILK-EYED MENDER! Dieses vier Minuten lange Wunderwerk der Musik kann einen am helllichten Tage den ganzen Tag vermasseln. Alles wird nichtig. Graue Anzüge, unnötige Gespräche und gewohnter Ablauf verschwinden, eine neue klare Welt tut sich auf. Es schlägt mich und ich weiß nicht warum! Ich sehe Schmetterlinge, liege in einem Kornfeld, über mir ziehen weiße Wolken vorbei. Dahinter sehe ich einem tiefblauen Himmel, es rauscht das Meer. Entspannung, Abschied aus der alltäglichen Welt. Ein zweiundzwanzig Jähriges Mädchen mit Harfe, schießt all’ diese banalen Dinge ab. Frei! 

The Ocean – Richard Hawley 

Angekommen! Die ersten Akkorde twengeln in schönster Gitarrenform! Hawley’s Stimme ist himmlisch. Der Song hat eine Struktur, eine Dramaturgie. Er steigert sich und lässt einen atemlos zurück. Ehrlich, dass ist alles was ich jemals von einem Song erwartet habe. Die Streicher sind paradiesisch. Der Mittelteil ist wie ein Ankommen im schönsten Traum aller Zeiten. Die Countermelodie lässt alles andere vergessen. Die Melodie die ich mit auf eine einsame Insel nehme. Fürs Zitatebuch!

Neapolitan Girl – The Divine Comedy 

Ach ja, Deckard wie recht Du hast. Die Platte ist wunderbar. Ein erträgliches und im besten Sinne leichtes Werk. Mir gefällt insbesondere diese atmosphärische Nummer. Weil sie ein Bild vermittelt. Da man nicht den ganzen Tag im Gras liegen kann, ist dieser Ausflug mit der Vespa, einem Einkaufskorb und dem Mädchen aus Neapel eine willkommene Abwechslung. Auch leise treibende Gitarren können wundervoll sein. Die Leichtigkeit des Seins... 

Deep Down – Mike Patton 

Dazu fällt mir sofort diese hervorragende Platte des genialischen und unglaublich expressiven Mike Patton ein. Italo-Disco, Ciao! Irgendwie trifft er zwischendurch David Bowie, was ich sängerisch beachtlich und unvergesslich im Sinne dieses interessanten Songs finde. 

Les eaux de Mars – Georges Moustaki 

Ein Klassiker von einem Hit! Im Sommer von 1973 sind zu diesem Song bestimmt viele Kinder gezeugt worden!? Alles Sonnenkinder mit Baskenmütze und Weißbrotstange unter dem Arm. Auf dem Weg zum Strand, wo sie von einer Polizeihorde verfolgt werden. Mrs. Lomax noch zwei Chablis bitte! Ich drehe ab! Runter kommen! Es ist Montagabend, es regnet, was für eine Flucht! Danke, Musik! 

Aim High – Paul Weller 

Komme an! Keine Angst Freunde! Alles klar, habe es geschafft, tanze zum Schluss zu diesem Atem beraubenden Song von Paulchen. Der mal eben gezeigt hat, wie man Musik macht und wie es läuft wenn man eine coole Sau ist und bleibt! 

Viel Spass beim Nachladen!

Alan Lomax  

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