Drive – Nicolas Winding Refn
Natürlich ist es schwierig, nach dem zu recht euphorischen und objektiv leidenschaftlich geprägten Artikel von Rick Deckard zu „Apocaylpse Now“ und einem subjektiven ersten Eindruck des vermutlichen Meisterwerks „The Dark Knight Rises“, eine normale Filmkritik zu schreiben, aber: …das Leben geht weiter!
Beim Betrachten der Polls meiner Lieblingsmagazinen und Internetseiten, ist mir dieser Film aufgefallen. Fast überall wird er genannt und ich war neugierig, warum das so ist.
Der Neo-Noir-Thriller basiert auf dem Buch „Drive“ von James Sallis und ist tatsächlich eine Entdeckung! Die Gründe hierfür sind schnell genannt. Die ersten Minuten des Filmes und die Darstellung des Schauspielers Ryan Gosling als wortloser Fahrer in den monumentalen Straßenschluchten von Los Angeles erinnern an beste Don Siegel Filme oder aber natürlich auch ganz bestimmt an Steve Mac Queen.
Die Geschichte zu erzählen wäre etwas knifflig und würde auch den Film entblößen. Hier will ich nicht zu viel verraten, da der Streifen absolut empfehlenswert und sehenswert ist. Ein verschenkter Spoiler wäre somit nicht fair.
Jungregisseur Nicolas Winding Refn ist auf jeden Fall ein außergewöhnlicher Film mit eigener Handschrift gelungen. Truffaut und Godard nannten das in den Grauzeiten des Kinos Autorenpolitik. Und ich denke es ist ein großes Kompliment Refn zuzugestehen, dass er den Film ohne Kompromisse selbst gestaltet hat.
Die Auswahl der Schauspieler spricht dafür. Laut Making Of…hat der Däne Refn die Ikonen Bryan Cranston, Albert Brooks und Ron Perlman selbst ausgesucht. Der Soundtrack ist ein wahres Wunderwerk an ungehörten Popperlen und die Bildsprache erinnert bewusst an Michael Mann Filme.
Ein sehr zu empfehlender Film, der trotz seiner unterkühlten Art, sehr heiß wird…
Windige Grüße aus meinem 73er Chevelle
Alan Lomax