(500) Days of Summer – Marc Webb

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  10. April 2010, 17:11  -  #Filme

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„This is a story of boy meets girl. The boy, Tom Hansen of Margate, New Jersey, grew up believing that he'd never truly be happy until the day he met the one. This belief stemmed from early exposure to sad British pop music and a total mis-reading of the movie 'The Graduate'. The girl, Summer Finn of Shinnecock, Michigan, did not share this belief. Since the disintegration of her parent's marriage she'd only love two things. The first was her long dark hair. The second was how easily she could cut it off and not feel a thing. Tom meets Summer on January 8th. He knows almost immediately she is who he has been searching for. This is a story of boy meets girl, but you should know upfront, this is not a love story.“ 

Mit diesem Worten aus dem Hintergrund fängt der Film (500) Days of Summer von Marc Webb, der bisher ausschließlich Musikvideos und Kurzfilme gemacht hat, an. Besonders die Worte „...early exposure to sad British pop music“ haben mich direkt zu einem Hurra auf dem Sofa hinreißen lassen. 

Die folgenden 89 Minuten sind einfach nur toll und ich habe mich nicht nur zum vierten Mal,nach... 

1.)   Almost Famous

2.)  Der Ja-Sager

3.)  Interview mit Brian Wilson in der Hollywood Bowl 

...in Zooey Deschanel verliebt, sondern auch direkt in Joseph Gordon-Levitt. Der eine sonderbare Mischung zwischen Jimmy Stewart und Robert Mitchum ist. zooey-deschanel.jpg

Gordon-Levitt spielt den sympathischen Glückwunschkarten-Hersteller (eigentlich Architekt) Tom Hansen. Bei einem furiosen Karaoke-Abend –Joseph Gordon-Levitt interpretiert Here Comes Your Man von den Pixies furios und empathisch– verliebt er sich in Summer. 

Summer ist das Typ von Mädchen, die bei einigen Menschen meiner Generation in der Freundinnenliste stehen dürfte. Die große erste Liebe, der nicht zu zähmende Typ von Frau, die einem den Verstand raubt, weil sie sich umständlich verweigert. Die 500 Tage von der ersten spektakulären Begegnung im 500-days1.jpgFahrstuhl („Du hörst die Smiths, ich liebe die Smiths“) bis zum endgültigen Ende, dokumentiert Webb anachronistisch. Ein schöner Coup, aber nicht der Rede wert. 

Der Rede wert, aber ist die Liebe des Regisseurs zu seinen handelnden Personen und zur Musik. Der Film ist für so was wie Wunschkonzert der Gefühle. Zuletzt erlebt bei 

1.)   Elizabethtown von Cameron Crowe (den ich sehr verehre)

2.)  Eternal Sunshine of the Spotless Mind von Michael Gondry

3.)  Stranger than Fiction von Marc Forster 

Im zu letzt genannten Film interpretiert Will Ferell (Harold Crick) für Maggie Gyllenhaal (Ana Pascal) so wundervoll „Whole Wide World“ von Wrekless Eric, dass man alle vorherigen Liebeserklärungen der Filmgeschichte sofort vergisst. http://lomax.over-blog.de/article-29891650.html 

Überhaupt ist es die Musik die allen genannten Filmen Gewinn bringend dient. Es sind alles Filme die es denkwürdig geschafft haben, Popmusik als Lebensgefühl und wichtigsten Lebensankerpunkt zu verstehen und Bands und Helden endlich ernst zu nehmen. 

Ich könnte permanent heulen vor Freud, wenn ich an diese fantastischen Filme, die liebevollen Figuren und deren Geschichten denke. Eine absolute Bereicherung! 

Bei She & Him sheandhim.jpgspielt und singt die wundervolle Zooey Deschanel mit dem grubigen Musiker M.Ward zusammen. Aktuelle Platte: Volume Two. Das ist einen anderen blog Eintrag wert. Auf dem Soundtrack singt sie das wunderbare „Please, Please, Please, Let Me Get What I Want“ was nicht nur regelrecht umhaut, sondern mich sogar veranlasst meiner geliebten Hassband The Smiths eine erneute Chance zugeben. 

Die Hochzeitssequenz und Hommage an den Film „Die Reifeprüfung“ ist verzweifelnd. Nicht nur Tom Hansen hat den Film immer falsch interpretiert, ich auch. Eingeleitet wird der Gedankengang musikalisch von Regina Spektor. Herz ergreifend beendet, in traumhaften weich gewischten Bildern, wird die Sequenz von „Bookends“. Dem wahrscheinlich wundervollsten Lied über das Ende einer Liebe. Gesungen von Simon & Grafunkel. 

(500) Days of Summer ist nicht nur ein Wunschkonzert, sondern ein besonders wertvolles und liebevolle gestaltetes Mix-Tape eines besten Feundes. Das man immer aufheben muss, ewig spielen sollte und mit Samthandschuhen anfassen sollte wie einen wertvollen Schatz. Einer der schönsten Liebesfilme der Weltgeschichte...

Alan Lomax

 

 

 

 

 

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