„Gas durchtreten bis zum Anschlag“* Stephen King’s – Die Arena

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  9. Februar 2010, 13:20  -  #Kommunikation

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Der große Regisseur Stanley Kubrick hatte einst über „The Shining“ gesagt, dass das keine große Literatur ist, aber psychologisch eines der klügsten Bücher ist, von alle die er je gelesen hat. Ich widerspreche dem nicht und lasse diese Aussage auch mühelos für „Die Arena“ gelten.

 

Ich habe in den letzten Wochen den 1275-Seiten umfassenden Roman gelesen. Jedem den ich davon erzählt habe, hat mit der Nase gerümpft. Stephen King wird im Mainstream des Jahres 2010 offensichtlich negativ bis ignorant aufgenommen. Das mag daran liegen, dass er die letzten Jahre „außer Form“ war und daran das der Hype der Achtziger Jahre um den Autor vorbei ist. Schließlich hatte damals fast jeder einen King-Roman zu hause stehen. Bei vielen Bekannten und Freunden habe ich auch beobachtet, dass seine Bücher klamm heimlich aus den Regalen entfernt wurden. Fast so als wenn es peinlich wäre einen King-Roman gelesen zu haben. Schon merkwürdig bei all’ den schlechten Bestellerautoren der letzten Jahre, die die Grundmuster von Stephen King reproduziert haben und sich oftmals an seinen früheren Ideen vergriffen haben.

 

Zur Verteidigung im Vorfeld muss auch unbedingt aufgeführt werden, dass das amerikanische Kino der letzten 30 Jahre wesentlich langweiliger gewesen wäre, hätte es diesen massentauglichen Autor nicht gegeben. Mir fällt sofort einer meiner TOP5-BestenFilmeAllerzeiten „The Shawshank Redemption“ ein. Drehbuch Stephen King. Auch „Stark“ von George A. Romero, „Stand by me“ von Rob Reiner und „The Green Mile“ von Frank Darabont sollten/müssen erwähnt werden.

 

Die nächste (hoffentlich) große Verfilmung wird „Die Arena“ sein, da bin ich mir sicher. Worum geht es? Stephen King schafft ein unfassbares Szenario: Die idyllische US-Kleinstadt Chester Mills wird plötzlich von der Außenwelt abgeschnitten! Mehr muss man nicht sagen. Das ist der Stoff aus dem spannende Geschichten entstehen.

 

Stephen King liebt sein Land, versteht aber auch, wie es gesellschaftlich funktioniert, wo die Gefahren lauern und welche soziologischen Abscheulichkeiten in den Kellern der Mittelschicht lauern.

 

Es gibt ca. 30 Hauptpersonen in dem Stück. Fast filligran zeichnet er die einzelnen Charaktere, Milieus und Berufe nach.

 

Fasziniert ist zudem wie es King versteht, jeglichen aktuellen politischen Themen aufzugreifen und einzubauen. Vom Terror, über den Klimawandel bis hin zum diktatorischen Größenwahn.

 

Das Buch ist ein monumentales Werk. Zugegeben der Plot ist nicht der stärkste, bestätigt aber eine alte Spannungsregel. Eine gut erzählte Geschichte, hat genügend Kraft die Spannung bis zum Schluß zu halten, unabhängig von der Auflösung.

 

Alan Lomax

 

*Stephen King „Anmerkungen zum Buch“

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