Year of the Horse – Jim Jarmusch

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  12. November 2012, 16:24

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Gestern Nachmittag habe ich den Musik-Dokumentarfilm „Year of the Horse“ von Jim Jarmusch gesehen. Unkonventionelle, weitestgehend verwackelte Interviews, Konzertsequenzen und Backstage-Impression der legendären Band um Neil Young gibt es dort zu sehen.

Liegt man an einem Sonntagnachmittag mit leeren Kopf und vollem Magen so auf dem Sofa und sieht so einen Film, in dem die Musik über all‘ dem anderen legendären Kram um die Bandmitglieder Frank Sampedro, Billy Talbot, Neil Young und Ralph Molina steht, neigt man zum Abschweifen. Oder zum „Driften“. So wie es mein neuer absoluter Superheld Neil Young in einem Song auf seiner spektakulären neuen Crazy Horse Platte „Psychedelic Pills“ besingt.

Das Jahr des Pferdes? ….mhh, gemeint sind natürlich die entrückten angesprochenen Helden die Jarmusch während ihrer Welttour von 1996 filmt. Und gelinde gesagt ist das zusammen kommen dieser 4 Musiker geheimnissvoll genug um sich auch noch Gedanken über irgendwelche Titel zu machen.

Nun bin ich noch ein Neil Young Anfänger. Wenn man meine Versuche auf diversen akustischen Gitarren „All Along The Watchtower“ zu spielen und meine bisherigen beiden Referenzen „Harvest“ und  „Mirror Ball“ einmal ausklammert. Ich kann nicht sagen, ob Live Rust oder Weld besser ist als Year of the Horse und ich kann auch nicht beurteilen, ob sich die hypnotischen Jam- und Feedbackorgien durch weniger Drogen noch besser anhören als damals! Trotzdem bin ich völlig weggetreten. Wie diese drei alten Männer, eng im Kreis stehen und gemeinsam Jammen als wenn es um die Erfindung der Musik geht, was eine durchaus plausible Sichtweise ist.

Ich kann das alles nicht verarbeiten, frage mich, warum zum Teufel diese Band an mir vorbeigehuscht ist. Warum mir kein Mensch, außer Kollege, Mitstreiter und Freund Ewing mir diese Musik jemals vorgestellt hat.

Bin aber auch dafür dankbar, denn so bleibt das alles ein Fest. Ein entdecken mit Kopfschütteln und unermüdlicher Aufgeregtheit, bis ich endlich mehr verstanden habe. Bis ich in dieser Meisterklasse angekommen bin, die ich mit den Bands Built To Spill und Motorpsycho schon lange gedacht hatte erreicht zu haben.

Mein Jahr neigt sich dem Ende zu! Auch musikalisch. Es war ein schönes Jahr mit vielen tollen, Alben, neuer Musik, wahnsinnigen Konzerten und unvergesslichen Eindrücken. Bei mindestens 5 der ca. 40 neu gehörten Platten und CDs in 2012 würde ich sagen, dass diese für die Ewigkeit sind. Bald muss ich im Rahmen meines örtlichen Musikvereins die 5 Lieblingstitel 2012 präsentieren. Das Tape wird länger, eine Einschränkung ist nicht möglich. Warum auch! Das erste Mal seit Jahren denke ich so!

Daher wird es keine besten Listen von mir geben! Hin und wieder habe ich beschrieben, welches die Platten des Jahres sind. Das bleibt auch so. Und für die Kürze, werde ich 2 Dinosaur Jr. Nummern über acht Minuten und drei Crazy Horse über 20 Minuten präsentieren. So wird Kurz, zu lang und 2013 vielleicht zu meinem Jahr des Pferdes, was laut chinesischem Kalender durchaus interessant sein könnte!

Drftin‘ Back

Alan Lomax

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