The Walking Dead – Staffel 2
Kein Spoiler! Lesen Sie auch: http://www.lomax-deckard.de/article-the-walking-dead-frank-darabont-ein-diffuse-betrachtung-von-alan-lomax-98699092-comments.html#anchorComment
„Unsere“ Ängste waren unbegründet! Hatte ich Zweifel bezüglich der hohen Messlatte an Qualität aus Staffel 1, kommentierte Deckard, dass er eine nicht stattfindende Fortsetzung befürchtet. Beides ist nicht eingetreten.
Die zweite Staffel läuft derzeit in der dritten Runde auf RTL Crime, steht kurz vor der DVD-Veröffentlichung und die US-Premiere der dritten Staffel steht kurz bevor. Wer also bisher Zweifel an der Qualität oder der konsequenten Fortsetzung hatte, kann jetzt beginnen sich mit diesem weiteren Meisterwerk der amerikanischen Serienkultur auseinander zusetzen.
Die zweite Staffel fängt im Grunde genommen auch recht harmlos an. Die „Beißer“-Angriffe lassen nach. Cast und Zuschauer haben sich damit abgefunden, dass die Welt inzwischen den Untoten gehört und die Zivilisation untergegangen ist.
Unsere Helden haben Unterschlupf auf der Farm der Familie Greene gefunden. Obwohl es natürlich hin und wieder ein paar unzarte Angriffe gibt, die paranoide Angst sowieso über allem schwebt, setzt Frank Darabont in der ersten Hälfte mehr auf die Ängste, Probleme und Spannungen zwischen den Gruppenmitgliedern, bevor zum Staffelfinale ein furioser Tempowechsel stattfindet.
Diese Staffel dient natürlich auch dazu, die Charaktere besser kennenzulernen. Insbesondere gilt dies für Hilfssheriff Rick Grimes, der ja nicht nur der Held der Comicvorlage ist, sondern es auch in dieser Interpretation sein soll. Wirkt Grimes (Andrew Lincoln) in der ersten Staffel noch etwas steif, prollig und uninteressant. Schafft der Schauspieler Lincoln in der zweiten Staffel die zentrale Positionierung des eigentlich klassischen Westernhelden Grimes als Anführer und „Held“ der Serie. Natürlich überwiegen immer noch die Zweifel bei schwierigen Entscheidungen, doch langsam aber sicher scheint er zu kapieren, dass es wie im alten Westen nur ein schwarz oder weiß, nur ein Ja oder Nein gibt, wenn man überleben will.
Überhaupt ist es die große amerikanische Tradition und die Liebe zum Western die Darabont uns permanent vorführt.
Wer diese Serie bisher noch nicht gesehen hat, wird außerdem überrascht sein, welch‘ wunderschöne Bilder und gelinderter Humor hier gepflegt wird. Oft vergisst man, dass es sich hier um einen post-apokalyptischen Alptraum handelt. Was natürlich gewollt ist, denn gerade, wenn sich das Kammerspiel auf der Farm entspannt und wir als Zuschauer durchatmen, kommt aus irgendeiner Richtung wieder so ein musseliger, stinkender Zombie daher, der umgelegt werden muss. Lästig diese „Beißer“ !!!
Ermüdungserscheinungen sind nicht zu erwarten!
Vom Heuboden
Alan Lomax