Beginners - Mike Mills

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  20. Februar 2012, 14:22  -  #Filme

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Mensch die sich mit der Frage beschäftigen, was eigentlichem dem tatsächlichen Glück im Wege steht, sollten sich diesen Film ansehen!

 

Der Film "Beginners" (2010) spielt auf drei zeitlichen Ebenen. In der Gegenwart erleben wir Oliver (Ewan Mc Gregor) der sich mit dem Tod, seines kürzlich, nach langer Krankheit verstorbenen Vaters auseinandersetzen muss und sich in Schauspielerin Anna verliebt. Die zweite Ebene ist Vergangenheit 1. Zu dieser Zeit erleben wir Oliver, wir er seinen Krebskranken Vater hospitiert und während dieser schweren Begleitung richtig kennenlernt. Denn Hal (Christopher Plummer) hat sich nach 44 Jahre Ehe und einem ganzen Leben dazu entschieden seine Homosexualität offen auszuleben. Letztendlich sehen wir in der drittenen Ebene die Kindheit von Oliver mit seiner zynischen, aber gleichzeitig irgendwie herrlich anarchischen Mutter. Interessanter Weise taucht in dieser Ebene sein Vater  nicht auf!

 

Beginners ist aus vieler Gründen ein orgineller Film. Wenn man will kann man sich die Geschichte, die einem am liebsten und nahestehensten ist aussuchen, ohne dass man die anderen Ebenen des Films aus den Augen verliert. Eine schlaue und schwierige perspektivische Wahl von Regietalent Mike Mills.

 

Der Filmwirkt auf Grund seiner Erzählstruktur daher auch oftmals sehr französisch und riecht nach Autorenkino, was seiner emotionalen Orginalität keinen Grund für Mangel gibt.

 

Ewan Mc Gregor und Christopher Plummer tragen diesen Film. Beide grandiosen Schauspieler stellen in diesem Film sehr wichtig dar, dass Schauspieler einen wichtigen Aspekt in einem guten und philosophisch angehaucht, nicht immer leichten Film, mindestens zur Hälfte zum Erfolg beitragen.

 

Besonders gut gefällt mir die entwaffnend ehrliche Geschichte und das aufgezeigte Verhalten von Menschen in besonderen Situationen, dann aber auch wieder bei völlig banalen Dingen, wie sich dem Glück einfach hinzugeben.

 

Beginners ist ein sehr aussergewöhnlicher Film. Vielleicht einer von denen, die wir hier immer wieder fordern...

 

Alan Lomax

 

P.S.: Ich will mich hier nach wie vor nicht in das Thema Filmmusik einmischen. Aber ich finde den Score in diesem Fall so wunderschön und schlüssig, dass ich folgende Worte von Mike Mills dazu noch anfügen möchte:

 

Die eigentliche Filmmusik, “Beginner’s Suite”, war größtenteils eine echte Zusammenarbeit zwischen Dave Palmer und Roger Niell mit Brian Reitzel. Ich erinnere mich an etwas mit Romantik und Träumen in einem George Delarues Werk, aber aufgebaut mit einfacheren Noten und Harmonien von Jelly Roll Mortons “Buddy Bertrand’s Blues”. Ich weiß nicht, ob das für Dave und Roger Sinn gemacht hat, aber es war eine tolle Erfahrung, ihnen dabei beim zuzusehen, wie sie herumexperimentieren, sich am Klavier abwechseln, jeder eine andere Note vorgeschlagen hat. Eine richtig transformative Mischung aus Daves Wissen über das Blues Piano und Rogers klassischem Gespür sowie Brians Instinkten als Anführer einer Band und Produzent — alles auf einem schönen alten Bluezner Standpiano, der Favorit von Henry Mancini, aufgenommen.

 

 

 

Regisseur Mike Mills
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